Bochum-Weitmar. . Der Verwaltungschef im Stadtbezirk Südwest geht planmäßig in den Ruhestand. Er vermisst eine Lösung für den Bahnhof Dahlhausen.
Er hat die Vorlage noch herausgekramt: 17. Januar 1989, die Bestellung zum Schriftführer im Stadtbezirk Südwest. Nun, gerade 65 Jahre alt geworden, geht Bernd Jahn als Bezirks-Verwaltungsstellenleiter in den Ruhestand, der 28. Februar ist auch sein letzter Tag. Und hofft auf einen fließenden Übergang an dieser Schnittstelle zwischen Verwaltung, Bezirksvertretung und vor allem den Bürgern, Vereinen, Verbänden in den Stadtteilen.
Beim Blick auf seine „Ernennung“ knurrt er dann auch geradezu: „Verschimmelte Akten gibt’s hier nicht.“ Auf das Amtshaus an der Hattinger Straße, auf das Zusammenarbeiten lässt er nichts kommen.
Hat natürlich auch Blüten erlebt in der langen Zeit, die ihn breit schmunzeln lassen. Etwa, als ein Stadtteilparlamentarier die Anhörung über den Haushalt zu einer zweieinhalbstündigen Fensterrede nutzte. Andererseits, Seitenhiebe wie „kannst Du mal eben?“ kamen bei dem Verwaltungsrat auch nicht an. Die ordnungsgemäße Umsetzung der Beschlüsse, die Wahrung von Form und Verfahrensgang, darauf hat er Wert gelegt.
Persönlichkeiten kennengelernt
Persönlichkeiten hat er kennengelernt, mit ihnen gearbeitet. Die erste Bezirksvorsteherin Gisela Piedbouef, die „bezirkliche Doppelspitze“ mit Verwaltungschef Siegfried Kluwe und dann Helga Vorberg, zehn Jahre mit Manfred Wittmann als Vorsteher, 15 anschließend mit Doris Erdmann,
Marc Gräf ist nun der erste Bezirksbürgermeister, zusammen haben sie schon einige Ortstermine, eine Menge Sitzungen in fünf Jahren abgearbeitet. Die großen Themen gingen nicht aus, ob das Kinder- und Jugendparlament, von dem nach zweieinhalb Jahren Sitzungen nur ein Ordner übrigblieb.
Bürgerbüro war eine Glanzleistung
Ende im Gelände an der Holtbrügge für die Cross-Bahn
„Traurig“, kommentiert der selbst passionierte Radfahrer Bernd Jahn die Geschichte der Fahrrad-Gelände-Strecke (BMX) an der Holtbrügge. „Da war schon ein großer Bedarf, bis sie 2008 gebaut wurde, 45.000 Euro waren gut investiert,“ erinnert er sich.
Die Instandhaltung der Schanzen und Spuren im Gelände erwies sich dann allerdings als problematisch, „sie konnte nicht auf Dauer als verkehrssicher unterhalten werden“. Aber, „wie im richtigen Leben: Heute haben die Jugendlichen wieder Bedarf geäußert, nachdem sie zu ist“.
Nachhaltig positiv sieht er die Einrichtung des Bürgerbüros direkt neben dem historischen Amtshaus, „eine echte Glanzleistung“, meint Jahn immer noch. Auch, dass die 570.000 Euro als Hochbausanierung „dabei voll im veranschlagten Rahmen geblieben sind“. Verhalten ist seine Einschätzung zum Thema „Pontonbrücke“: „Das hätte anders laufen können.“
Nach seinem Start, 1976 im Sozialamt, hatte er Dahlhausen nicht anders als „düster und unwirtlich“ empfunden. Und dann nach und nach liebgewonnen, „das hat Potenzial, gerade mit der Umsetzung des Verkehrskonzeptes und den zwei Kreisverkehren“.
Auf der Liste, wenn es eine gäbe, fehlt Bernd Jahn noch, „dass wir beim Bahnhof Dahlhausen Nägel mit Köppen machen könnten“ und endlich den städtischen Teil des Gebäudes „klar kriegen“. Das steht für die Sitzung am 27. nicht auf der Tagesordnung.