Steinkuhl. . Die Bochumer Stadtteilinitiative versammelt Kindergärten und Vereine zum Weihnachtsmarkt. Glühwein und Lagerfeuer versöhnen mit dem Regenwetter.

Angesichts des miserablen Wetters hätte der Weihnachtsmarkt des Vereins „Pro Steinkuhl“ ins Wasser fallen können. Umso schöner war der Eindruck bei Ankunft auf dem Riesebessenplatz.

Wuselig, ja fast schon trubelig ging es zu zwischen den Ständen. Dank der Pavillons standen die Besucher trocken, und der Preis von 1,50 Euro für einen Glühwein versöhnte ganz schnell mit dem Regen. „Ich komme jedes Jahr hierher, weil es einfach gemütlich und persönlich ist“, sagte Evelyne Philipp (71). Etwas kleiner als sonst sei der Weihnachtsmarkt, aber immer noch schön, merkte sie an.

Spritzgebäck, Nussecken und gebrannte Mandeln

Verführerisch präsentierte die evangelische Kindertagesstätte des Thomaszentrums ihre Plätzchen. In Tütchen ab 1,50 Euro verpackt, mit Orangenscheibe und Tannenzweig verziert, lockten handgemachtes Spritzgebäck, Nussecken, gebrannte Mandeln und mit Schokolade überzogene Paradiesäpfel zum Kauf.

Verein Pro Steinkuhl ist preisgekrönt

Der Verein Pro Steinkuhl koordiniert ehrenamtliche Aktivitäten im Stadtteil und engagiert sich, um den Zusammenhalt der verschiedenen Initiativen zu fördern. Ein Schwerpunkt liegt in der Kinder- und Jugendarbeit.

Der Verein und Gründungsmitglied Bernd Laschitzki wurden 2018 mit dem Hannelore-Wilhelm-Preis ausgezeichnet.

Himmlischer Duft am Mandelstand

Die Mandeln wurden sogar vor Ort karamellisiert, was dem Stand der freundlichen Damen besonderen Charme und einen himmlischen Duft verlieh. „Der Erlös kommt zu 30 Prozent unserer Kita zugute. Da war der Ansporn natürlich besonders groß“, sagte Kita-Leiterin Brigitte Franz. Zu je einem Drittel dürfen sich am Ende die zwei kirchlichen Kindertagesstätten und die Initiativen Steinkuhl und Querenburg des Vereins Pro Steinkuhl über den Geldregen freuen.

Die katholische Kindertagesstätte der Gemeinde St. Martin schickte einen Nikolaus, der wirklich so aussah wie ein Bischof und ohne weißen Bart auskam. Entscheidend war ja für die Kinder vor allem der große Sack voller Schokolade: „Uns ist es wichtig, dass es ein richtiger Nikolaus ist, wir sprechen mit den Kindern darüber, was es damit auf sich hat“, sagte Francesca Lobina von der Initiative Pro Steinkuhl.

Viele Vereine wirken zusammen

Nicht nur der Verein Pro Steinkuhl als Veranstalter präsentierte sich am Samstag auf dem Riesebessenplatz. Die Kindergärten, der Heimat- und Bürgerverein, der Integrationsverein Ifak, die großen Volksparteien und das Jugendzentrum „JuMa“ kamen zusammen, um für die Steinkuhler vorweihnachtliche Stimmung zu zaubern.

Anwohnerin Lore Potyka öffnete einen eigenen kleinen Stand, in dem sie Selbstgemachtes wie Erdbeerketchup und Johannisbeer-Balsamico anbot.
Anwohnerin Lore Potyka öffnete einen eigenen kleinen Stand, in dem sie Selbstgemachtes wie Erdbeerketchup und Johannisbeer-Balsamico anbot. © Bastian Haumann

Selbstgemachtes

Auch Anwohnerin Lore Potyka (80) öffnete einen kleinen Stand, an dem sie Selbstgemachtes wie Erdbeerketchup und Johannisbeer-Balsamico verkaufte. Die Einnahmen kamen der Gesellschaft Bochum-Donezk zugute.

„Wir möchten das Gemeinschaftsgefühl im Stadtteil stärken und auch für das Ehrenamt werben“, sagte Alfred Guth, Vorsitzender von Pro Steinkuhl. Das Summen der plaudernden Stimmen, die Menschen mit Tassen und Bratwürstchen in der Hand, das Lachen in den Gesichtern – die Stimmung war prima.

Hinter den Zelten brannte sogar ein Feuer des Jugendzentrums „JuMa“, an dem sich die Besucher wärmen konnten und Kinder für 50 Cent Stockbrot über die Glut hielten. „An Weihnachten gefällt mir vor allem das gemeinsame Basteln“, verriet die achtjährige Dalia, die eigentlich gar kein Weihnachten feiert.