Hustadt. . Das mulitkulturelle Quartier Hustadt hat am Wochenende groß gefeiert: Die Nachbarschaft in dem Bochumer Wohnviertel funktioniert.
Noch bevor das erste Würstchen auf dem Grill richtig Farbe annehmen kann, herrscht auf dem Brunnenplatz reger Betrieb. „Hu-Stadt-Teil-Fest“ oder „Hustadt-Teilfest“, jedenfalls 50 Jahre, Goldjubiläum – und vor allem eindringliches Beispiel, wie sich ein Wohnquartier wandeln kann. Wie zwischen Betonburgen echte Nachbarschaft entsteht und wächst, zu sehen schon an der Vielzahl der Stände auf der zentralen Freifläche. Denn alle machen mit, die sich hier engagieren – ganz selbstverständlich.
Das Miteinander klappt
Ob Lieder in verschiedenen Sprachen vom Chor „Integral“, spanischer oder orientalischer Tanz der Gruppe „Fantasie“, die Hustadt versteht sich offen und multikulturell. An das heitere Quiz über Daten und Fakten des Viertels (höchstes Haus? Entfernung zum HU-Town-Jugendzentrum?) konnte Bürgermeisterin Gaby Schäfer, erste in der Reihe der Gratulierenden, direkt anschließen. „Die Hustadt lebt auch nach 50 Jahren noch“, leitete sie ein, „und das Miteinander klappt seit vielen Jahren einwandfrei.“ Sie verband damit ausdrücklichen Dank an alle beteiligten Organisationen. Dabei hob sie Matthias Köllmann, HU-Kultur, „ein bisschen das Herz der Hustadt“, und Norbert Riffel, VBW-Geschäftsführer, hervor. Letzteren als jemand, „der sich richtig für die Hustadt ‘reingehängt hat.“ Vieles von dem, was man heute hier sehen könne, sei durch die VBW Bauen und Wohnen erst möglich geworden. Sie schloss als direkte Nachbarin mit einem „Glückauf an die spannende Hustadt!“
Förderverein Hustadt und HU-Kultur
Der Förderverein Hustadt, gegründet im Dezember 1989, will als unabhängige Vereinigung die Lebens- und Wohnbedingungen in der Hustadt verbessern und soziale Kontakte fördern. 1991 eröffnete der Verein den Hustadt-Treffpunkt HuT, 2012 den sozio-kulturellen Treff „HUkultur“.
Den Vorstand von HU-Kultur/Förderverein Hustadt bilden Christian Uhlig, Veronika Dommes, Eberhardt Völker und Hans-Jürgen Diller. Weitere Informationen auch bei Matthias Köllmann, Leitung HU-Kultur, Telefonnummer 0177/16 97 284, matthias.koellmann@yahoo.de
Gemeinschaftlicher Einsatz
Riffel selbst unterstrich, all das sei nur durch gemeinschaftlichen Einsatz aller umgesetzt worden. „Und wer von den Mitarbeitern der Ruhr-Uni und den paar Opel-Beschäftigten, die hier ‘68 eingezogen sind, hätte geglaubt, wie wir hier heute das 50. feiern können?“
Engagement immer auch „lösungsorientiert“
Auch Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf verband Erinnerungen der ganz eigenen Art und wies auf das Fenster am Rande des Platzes hin, hinter dem sein Zimmer in seiner ersten Wohngemeinschaft gelegen hatte. „Wir haben hier Fußball gespielt“, erzählte er lächelnd, „und haben schon immer geguckt, was man hier so machen kann.“ Vielleicht deshalb sei alles Engagement für die Hustadt immer auch „lösungsorientiert“ gewesen.
Ulrich Pieper als Vorsitzender der Ifak schließlich beschloss den Reigen der Gratulationsredner und erinnerte, dass sich die Veränderungen in dem Wohnviertel gerade am Brunnenplatz sehr deutlich zeigen. „Es gibt in der Stadt kaum einen Bereich, der so vielfältig ist, wie dieser – und wo die Organisationen ein Fest wie das hier am Leben halten.“