Querenburg. . SPD Ortsverein lud zu Diskussionsrunde ein. Themenschwerpunkte waren Integration und Wohnraumpflege. Noch nicht alle Probleme sind behoben.
Einst wurde sie als Wohnort für Bedienstete und Mitarbeiter der Ruhr-Universität und der Opel-Werke errichtet. Die Hustadt-Siedlung feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Zeit für eine Zwischenbilanz. Das dachte sich der SPD Ortsverein Querenburg und veranstaltete daher eine offene Diskussionsrunde mit Vertretern diverser Sozialverbände, Kindergärten, öffentlicher Einrichtungen und der Politik. Teilnehmen konnten zudem alle interessierten Bürger. Sie konnten Anregungen und Kritikpunkte zur aktuellen Situation der Großwohnsiedlung anbringen.
Moderiert vom Bundestagsmitglied Axel Schäfer, SPD, widmete sich die Versammlung Fragen zur Wohnraumpflege sowie zum Ehrenamt und zur Migration und Integration. „Wir erleben einen großen Rückgang in der Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schülern und Lehrern“, sagte Gabriele Danz, Leiterin der Hufelandschule, „Sie sind auch durch kulturelle Unterschiede zum Schulsystem des Herkunftslandes bestimmt.“
Schüler aus 33 Nationen
Die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule kommen aus 33 Nationen. „Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund liegt dabei bei 85 Prozent“, sagte Danz. Gezielte Aktionen und Gespräche mit der Elternschaft haben die Situation zwar etwas verbessern können, dennoch wünscht sie sich hier auch politische Mithilfe.
Mehr ehrenamtliches Engagement wünscht sich auch Marian Kellermann, Vorsitzender des TuS Querenburg 1890. „Der Pool unserer Jugendtrainer hat sich in den letzten Jahren immer weiter dezimiert. Ohne Elternbeteiligung kann unser Verein nicht funktionieren. Wir können zusätzlich zum Sport nicht auch noch Erziehung leisten.“
Wohnsituation hat sich verbessert
Doch gab es in der Diskussionsrunde auch Positives zu berichten: So hat sich die Wohnsituation durch die Trägerschaft der VBW Bauen und Wohnen grundlegend verbessert. Eine optimierte Infrastruktur sowie ein verbessertes Müllentsorgungssystem haben dazu maßgeblich beigetragen. Viele der Wohnungen in privater Trägerschaft hinken diesem Zustand allerdings hinterher. „Die Eigentümer interessieren sich gar nicht für uns“, sagte ein Mieter. „Denen geht es lediglich um Gewinnmaximierung.“
Dieses Problems und auch der anderen Kritikpunkte wollen sich Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf und der SPD Ortsverein annehmen. Und trotz aller Probleme, egal ob alt oder neu: eines ist klar – die Hustadt ist auf einem guten Weg.