Wiemelhausen. . Im Gegensatz zu anderen Vereinen haben die Traditionswahrer aus Wiemelhausen keine Nachwuchssorgen. Das zeigt sich nicht nur beim Maibaumpotten.

Ende April/Anfang Mai ist der Terminkalender der Brenscheder Bauern immer proppevoll. Zunächst steht diese Woche die Teilnahme am Maiabendfest an. Und dann, am Samstag, 5. Mai, folgt der Jahreshöhepunkt der Traditionswahrer aus Wiemelhausen: das Maibaumpotten. Dazu strömen stets hunderte Besucher ins Kirchviertel an der Brenscheder Straße.

Sieben Meter lang und gute 120 Kilo schwer ist der Maibaum, eine Birke aus dem Sauerland, an dessen Spitze ein selbst gefertigter Kranz aus Weiden hängt. Da ist beim Aufstellen jede starke Hand gefragt. Umso besser also, dass bei den Brenscheder Bauern auch immer mehr Junge mit anpacken. Wie Alexander Arndt. Der 19-Jährige hat die Leidenschaft seiner Eltern vererbt bekommen und ist mit Leib und Seele Brenscheder Bauer. „Ich übernehme gerne Aufgaben“, sagt Arndt – Flyer für das Maibaumpotten auslegen, Äpfel verteilen beim Maiabendfest (siehe Infokasten), beim Kinderprogramm helfen – „und ich darf jetzt auch zapfen“, freut er sich schon auf seinen Einsatz im Bierwagen.

Auch viele private Verbindungen

Thorben Götz, seit sieben Jahren Vorsitzender der Brenscheder Bauern, ist froh über die engagierten Jugendlichen in „seinem“ Verein. „Die sind wirklich eine große Hilfe. Toll, wie die mitmachen“, lobt der 41-Jährige. Es ist aber auch mit sein Verdienst, dass die Zukunft der Brenscheder Bauern gesichert scheint, während in vielen anderen Traditionsvereinen ohne Nachwuchs nach und nach die Lichter ausgehen.

„Wir tun sehr viel für unsere Jugend“, sagt Thorben Götz. Ausflüge, Feiern „und in diesem Jahr kommt noch ein spezieller Kochkurs hinzu.“ Doch es steht nicht nur die Jugend im Mittelpunkt. „Wir haben auch viele Familien im Verein und insgesamt einen sehr homogenen Mix“, sagt Götz. „Das jüngste Mitglied ist zwei Jahre alt, das älteste 82.“

Verein will bäuerliche Traditionen bewahren

Der Zusammenhalt funktioniert. „Was wohl daran liegt, dass wir alle irgendwie miteinander verbändelt sind“, sagt Sandra Möller, die zweite Vorsitzende. „Ich zum Beispiel habe mit unserem Vorsitzenden Thorben gemeinsam Abi gemacht.“ Götz wurde von seinem besten Freund „verpflichtet“. „Ich habe auf einem Bierdeckel unterschrieben“, erinnert er sich lachend. Und so gibt es viele private Verbindungen, die dann zur gemeinsamen Mitgliedschaft bei den Brenscheder Bauern führten.

Natürlich geht es bei all der Geselligkeit auch weiterhin um das Wahren bäuerlicher Traditionen. Und das Restaurieren und Instandhalten der Ackergeräte. Die stehen in einer großen Scheune bei Bauer Fernholz. Und in den gemeinschaftlich gebauten Garagen im Kirchviertel. Aktuell muss der Hanomag-Trecker „Kleiner Bauer“ wieder in Gang gebracht werden. Arbeit, auf die sich Thorben Götz freut. Denn neben dem Feiern „ist das Schrauben die schönste Arbeit eines Brenscheder Bauern“.

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Das Maibaumpotten findet am Samstag, 5. Mai, um 16.30 Uhr im Kirchviertel statt. Von 10 bis 22 Uhr gibt es Programm. Am Freitag, 4. Mai, steigt von 18 bis 22 Uhr ein Dämmerschoppen. Nähere Informationen auf www.brenscheder-bauern.de