Hamme. . Die Bürgerinitiative bepflanzt ihren Stadtteil mit farbenfrohen Blumen. Das hübscht Hamme auf, bringt aber auch die Bewohner näher zusammen.

Lila, blau, orange und gelb – farbenfroh strahlt ein Hornveilchen neben dem anderen. Maja buddelt mit der Schaufel im Handumdrehen ein Loch, setzt die nächste Pflanze hinein und gießt noch etwas Wasser darüber. „Wieder ein Stückchen bunter“, sagt die Zehnjährige und lacht.

Denn das ist das Ziel: Der Stadtteil Hamme soll bunter und damit lebenswerter werden. „So schwierig ist das gar nicht. Ein paar Blumen machen schon einen Riesenunterschied“, meint Maja. Sie werde sich jedes Mal freuen, wenn sie am neuen Blumenbeet an der Dorstener Straße vorbeikomme. Hinter der Aktion, in deren Rahmen auch beispielsweise an der Haltestelle Amtsstraße oder an der Gahlenschen Straße/Ecke Suhrweg gepflanzt wird, steckt die „Expedition Hamme“.

Offene Nachbarschaftstreffen

Die Bürgerinitiative veranstaltet seit zwei Monaten ein offenes Nachbarschaftstreffen, dort entstand die Idee. „Der eigene Stadtteil ist für das Lebensgefühl sehr wichtig“, meint Teilnehmerin Anne Busse. Beim wöchentlichen Treffen habe man daher Ideen gesammelt, wie man Hamme aufhübschen kann. „Viele von uns haben einen Bezug zum Gärtnern, da lag eine Pflanzaktion nahe“, erklärt Gabriele Keil-Haack. Die Stadt habe die Aktion mit 350 Euro bezuschusst.

Hamme soll bunter werden: Die Blumenpflanzaktion findet Nachahmer. Als nächstes sollen große Blumentröpfe den Straßenrand am Park zieren.
Hamme soll bunter werden: Die Blumenpflanzaktion findet Nachahmer. Als nächstes sollen große Blumentröpfe den Straßenrand am Park zieren. © Carsten Klein

Gemüse im eigenen Garten

Aber nicht nur die Optik der bunten Blumen spielt eine Rolle: „Wir gestalten etwas gemeinsam in Hamme – eine Erfahrung, die die Bewohner zusammenbringt“, meint Busse. Recht hat sie: Hier entwickelt sich ein Pläuschchen neben dem Blumenbeet, da und dort bleiben Passanten neugierig stehen. Mehr als 20 Hobbygärtner summen um die Beete herum, wie es bald die Bienen tun sollen. Dirk Penner ist mit seinem Sohn Elias gekommen. Übung haben sie schon: Gemeinsam züchten sie Gemüse im eigenen Garten. Dass die Blumen Hornveilchen heißen, wusste Elias aber noch nicht. „Direkt etwas Neues gelernt“, sagt er. Und sein Vater hofft: „Es wäre schön, wenn die Beete weitere Menschen zum Anpflanzen motivieren.“

Im Quartier mangelt es am Treffpunkten

Der offene Nachbarschaftstreff „O-HA“ findet jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr bei Back le Café (Dorstener Straße 181) statt.

Die Initiatoren bemerkten einen Mangel an Treffpunkten im Quartier und planen, in den wöchentlichen Treffen Menschen und Initiativen in Hamme zusammenzubringen.

„Zu bunt kann’s gar nicht werden“

Einige Ableger hat die Aktion schon: So hat beispielsweise Margit Gronemeier an einem Bahnübergang, der sogenannten Hexenbrücke, ein öffentliches Beet angelegt. „Stadtteilbewohner haben mich dabei gesehen und vor kurzem bekam ich ein Foto des Beetes geschickt“, berichtet sie. „Auf dem Foto stand: Ich habe es gegossen“, erzählt Gronemeier weiter. Die „Expedition Hamme“ hat ebenfalls weitere Ideen: Nahe des Hammer Parks sollen bald große Blumentöpfe den Straßenrand zieren. „Zu bunt kann’s gar nicht werden“, meint Maja jedenfalls.