Gerthe. . Ein Wasserschaden im Neubau der evangelischen Kita Bethanien in Gerthe richtet großen Schaden an. Die Kinder sollten Mittwoch einziehen.

Als Tiefschlag in die Magengrube“ bezeichnet der evangelische Pfarrer Johannes Romann die Nachricht, die ihn am Montagabend ereilte. Der Neubau der Kita Bethanien hat einen Wasserschaden. Romann: „Die Folgen sind in diesen Stunden sehr sichtbar und spürbar. Das Wasser hat sich in großer Menge unter dem Estrich im Neubau angestaut und ist in die Wände des Erdgeschosses.“ Zwei Drittel der Etage seien betroffen.

Dabei sollte dieser Tage der Umzug von 75 Kindern nach 18 Monaten aus dem Übergangsquartier in der ehemaligen Awo-Kita Haydn­straße am Rosenberg in die neue Kita Bethanien an der Lothringer Straße 25 erfolgen. Auf gepackten Kisten und mit einem fröhlichen Gemüt hatten Kinder, Eltern und Mitarbeiterinnen der Kita die Umzugswagen am heutigen Mittwoch erwartet. Ein Teil der neuen Möbel, Wandschränke und Küchen wurde pünktlich zum bevorstehenden Umzug eingebaut. Die Reinigung des Neubaus hatte auch schon begonnen. Romann: „Es hätte zeitlich alles punktgenau gepasst.“

Wohin mit den neuen U3-Kindern?

Doch dann jetzt die Hiobsbotschaft – Stopp, Wasserschaden! „Über Wochen sind große Wassermengen unbemerkt unter den Estrich geflossen“, berichtet Johannes Romann. Erst jetzt wurde der Schaden offensichtlich. Romann weiter: „Eine Spezialfirma hat die Schadensursache eingegrenzt, geortet und in Rücksprache mit den Architekten die sofortige Behebung des Schadens in Angriff genommen.“ Die Bauversicherung sei umgehend informiert worden.

Hier wird nun auf den Gutachter gewartet. „Es wird Zeit brauchen, das Gebäude im Erdgeschoss trocken zu legen und einen Großteil der Wandkonstruktionen neu aufzubauen. Die gerade eingebauten Möbel müssen unmittelbar rückgebaut werden, so dass weiterer Schaden verhindert wird“, berichtet Romann.

Einweihung abgesagt

Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Schadenshöhe laut Romann noch nicht genau beziffert werden. „Sie bewegt sich aber im hohen fünfstelligen Bereich.“

Umbau im Haus Bethanien nicht möglich

Anstelle des evangelischen Gemeindetreffs Haus Bethanien wurde ein Neubau für die Kita mit künftig fünf Gruppen gebaut. 100 Kinder werden dort Platz finden.

Das Haus Bethanien bot nicht die Möglichkeiten sinnvoller Umbauten und Veränderungen, um dem Anspruch struktureller Anpassungen in der evangelischen Gemeinde Gerthe gerecht werden zu können. Eine Vielzahl von Überlegungen und Alternativen wurde in den zurückliegenden Jahren erörtert und bewertet.

Letztlich fiel die Entscheidung, ein neues Haus für die Kita Bethanien mit künftig fünf Gruppen auf dem Gelände der Kirchengemeinde zu bauen und das dazugehörige weitläufige Außengelände entsprechend in Form zu bringen.

Die offizielle Einweihung der Kita Bethanien, die für den ersten Advent in die Christuskirche geplant war, muss zu diesem Zeitpunkt abgesagt werden. Die Einladungskarten waren vor wenigen Tagen in fröhlicher Erwartung eines gemeinsamen Festes versandt worden. „Wir sind alle sehr traurig über diese jüngste Entwicklung, hoffen aber dennoch, schon bald die neue Kita in Betrieb nehmen und einweihen zu können,“ so Johannes Romann.

Kita am Rosenberg kann weiter genutzt werden

Wann dies sein wird, kann der Pfarrer nicht verlässlich sagen. Ihn plagen derzeit auch ganz andere Sorgen. Denn was wird aus den neuen U3-Kindern, die ab Dezember die Kita Bethanien besuchen sollten? Romann: „Eventuell werden wir eine Teilgenehmigung bei der Stadt erbitten, um das Gebäude doch schon in Betrieb zu nehmen. Die erste Etage und der U3-Bereich sind von dem Wasserschaden nicht betroffen.“ Immerhin: Die Awo-Kita am Rosenberg kann auch weiterhin genutzt werden.