Rosenberg. . Ehemalige Vorstadtkneipe „Kastanie“ ist nun ein Ort der Begegnung Gewerkstatt bildet hier zudem junge Leute im Gaststättenbereich aus.
„Kastanie“ – der Name der ehemaligen Vorstadtkneipe ist geblieben. Doch nun ist der langjährige Leerstand am Schleipweg ein neuer Ort der Begegnung. Rosenberg hat jetzt einen Stadtteiltreff. Täglich sind ab sofort Ansprechpartner im Büro gegenüber vom Tresen vor Ort und helfen bei allen Stadtteilbelangen.
Die „Kastanie“ wird zugleich Ausbildungsstätte der benachbarten Gewerkstatt in den Bereichen Service und Restaurantfach. „Dazu“, so Werner Fuhrmann von der Gewerkstatt und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Rosenberg (Arge), „werden wir die Kneipenküche wieder herrichten und die Konzession für den Ausschank beantragen“. Der Bedarf, auch Flüchtlinge qualifiziert auszubilden, sei nach wie vor groß.
Mit Nachbarn plaudern
Bis dahin ist der Stadtteiltreff zugleich Café. „Ich lade die Rosenberger ein: Kommen Sie vorbei, wenn Sie Ideen für den Stadtteil haben, oder einfach mit Nachbarn plaudern wollen“, ermuntert Ulrike Gerhard gestern die zahlreichen Gäste.
Sie gehört zum Team vom Quartiersmanagement „Rosenberg aktiv“ und besetzt gemeinsam mit Martin Morche und Horst Hücking das Stadtteilbüro. Es wird getragen von der Gewerkstatt und der Wohnbund-Beratung NRW. Der Treff ist aber auch Anlaufstelle für alle, die Unterstützung brauchen. „Neulich kam jemand mit der Frage, wie er eine Tagesmutter finden kann. Bei solchen Anliegen können wir helfen, denn wir sind mit den örtlichen Einrichtungen und Anlaufstellen vernetzt.“
Zur Eröffnung versicherte Henry Donner (SPD), Bezirksbürgermeister für den Bochumer Norden: „Der Rosenberg liegt der Bezirksvertretung sehr am Herzen.“ Es sei aber auch ein sozial und städtebaulich kritischer Ortsteil, für den er sich ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) gewünscht hätte. Weil der Rosenberg aber in Harpen „versteckt“ werde, verschwänden all die Probleme.
Förderung ist zeitlich begrenzt
Die erste Bürgeraktion in der „Kastanie“ startet im November mit der Reihe „Das lokale Gedächtnis“. Gerhard: „Wir wollen mit Menschen aus dem Rosenberg Erinnerungen und Geschichten zusammentragen, um den lokalen Bezug zu stärken und im Stadtteil mehr zu bewegen.“
Die Nachbarschaft zu stärken, Angebote und Aktivitäten im Rosenberg zu schaffen, das ist auch Ziel des Stadtteiltreffs.
Dessen Betrieb ist aber – wie das Quartiersmanagement – zeitlich begrenzt. „Unsere Förderung läuft zunächst nur bis zum 31. Dezember 2018“, erklärt Ulrike Gerhard. „Es wäre natürlich schade, wenn wir dann unsere Arbeit wieder einstellen müssten“. Deshalb wolle sich das Team bereits Anfang nächsten Jahres auf die Suche nach neuen Geldquellen oder Fördertöpfen machen, um den Stadtteiltreff nicht sterben zu lassen.
>>> INFO: Aktion Pokalverkauf von Rosenberg-Schülern
Das Stadtteilbüro, Schleipweg 18, ist montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.
Mit dem Verkauf von Pokalen, den Kinder der vor vielen Jahren geschlossenen Rosenberg-Grundschule gewannen, will der Stadtteiltreff den Kinderhospizdienst unterstützen. Sportlehrerin Ulrike Reckinger hatte die Pokale im Keller gesammelt.