Langendreer. . Grundschule am Volkspark zieht innerhalb der Ferien ins Schulzentrum. Schüler und Lehrer haben alles verstaut und freuen sich auf das Abenteuer.

Heike Wiggershaus hatte schon ruhigere Osterferien. In diesen 14 Tagen wird es der Leiterin der Grundschule am Volkspark nicht gelingen, einfach mal „loszulassen“ und den Schulalltag auszublenden. Im Wechsel mit Konrektor Lukas Orlich wird Wiggerhaus bestimmt das ein oder andere Telefonat führen und vielleicht auch mal vor Ort sein müssen. Denn dieser Tage zieht „ihre“ Schule in das leer stehende Schulzentrum an der Unterstraße.

Die Grundschule am Volkspark (links die entwidmete Lutherkirche) wird in den nächsten eineinhalb Jahren saniert. Dafür ziehen Schüler und Lehrer ins Schulzentrum Ost.
Die Grundschule am Volkspark (links die entwidmete Lutherkirche) wird in den nächsten eineinhalb Jahren saniert. Dafür ziehen Schüler und Lehrer ins Schulzentrum Ost. © Dietmar Wäsche

Für rund eineinhalb Jahre werden Schüler und Lehrer in den Räumen der früheren Franz-Dinnendahl-Realschule untergebracht sein. In dieser Zeit wird das Schulgebäude am Volkspark im großen Stil renoviert. Dach (Schwamm) und Keller (Schimmel) müssen dringend saniert, der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht werden. Am Ende wird es eine neue Küche, moderne Toiletten „und endlich den Anschluss an die digitale Autobahn“ geben, freut sich Heike Wiggershaus, die mit ihrem Kollegium dann auch wieder auf die zuletzt gesperrten Förderräume im Dachgeschoss zurückgreifen kann.

Sanierung verschlingt 3,5 Millionen Euro

Großes Lob hält Schulleiterin Heike Wiggershaus auch für die Verwaltung parat: „Die Stadt hat alles gegeben, um unsere Wünsche zu erfüllen.“ Sie ist froh, dass die Schule nicht am Lenneplatz untergebracht wurde. „Das hätte allein aufgrund der Distanz zu vielen Problemen geführt. ‘Zum Glück’ war diese Variante doppelt so teuer wie die Lösung mit dem Schulzentrum.“

Die Sanierung der Schule am Volkspark kostet 3,5 Millionen Euro. In den Weihnachtsferien 2020/21 soll es dann dorthin zurückgehen.

In den letzten Wochen und Monaten waren Lehrer und Schüler nicht nur mit dem Unterricht beschäftigt, sondern haben auch fleißig Kartons gepackt. Sage und schreibe 650 stehen nun für den Umzug bereit. Und das, obwohl auch ordentlich ausgemistet wurde. „Lehrmittel, jede Akte, jeder Bleistift wurde sorgsam verstaut“, sagt Heike Wiggershaus. Genauso gründlich ging man beim Interieur um: „Jeder Stuhl wurde beschriftet und mit der Raumnummer des Schulzentrums versehen.“ Auch Plüsch-Känguru Sally, das Maskottchen aus dem Englisch-Unterricht, wurde eingepackt. Das war den Schülern ganz wichtig.

Gar nicht so weit auseinander liegen Grundschule und Schulzentrum.
Gar nicht so weit auseinander liegen Grundschule und Schulzentrum. © Aline Rinke

Die Kinder sind schon ganz aufgeregt und fiebern ihrem „ersten Schultag“ im neuen Schulgebäude entgegen. „Wir sind im Vorfeld extra mit allen Klassen schon mal rüber gegangen, um uns die Räume anzusehen“, erzählt Heike Wiggershaus. Auch der Treffpunkt für den Montag nach den Ferien (29.), ein sogenannter Aufstellort, sei mit den Schülern bereits ausgemacht worden.

Mehr als nur eine Behelfslösung

Im Schulzentrum Ost war bis vor ein paar Jahren die Franz-Dinnendahl-Realschule beheimatet. Zuletzt hatte hier das Land Flüchtlinge untergebracht.
Im Schulzentrum Ost war bis vor ein paar Jahren die Franz-Dinnendahl-Realschule beheimatet. Zuletzt hatte hier das Land Flüchtlinge untergebracht. © Svenja Hanusch

Für Heike Wiggershaus ist das Schulzentrum mehr als nur eine Behelfslösung. „Wir verbessern uns mit dem Umzug schon jetzt“, sagt sie. „Dort ist alles besser als bisher. Die sanitären Anlagen, der Brandschutz, die Internetverbindung. Wir bekommen interaktive Tafeln, die uns bisher fehlten.“ Von daher ist die Vorfreude auf den Umzug auch riesengroß.

Die Eltern wurden früh mit ins Boot geholt und informiert. Auch über den Stundenplan, der wegen des Sportunterrichts neu aufgestellt werden musste. „Die Schulpflegschaft organisiert einen ,Walking-Bus’. Morgens um 7.40 Uhr geht es an der Lutherkirche los und einige Eltern begleiten die Kinder zum Schulzentrum. „Toll“, freut sich Heike Wiggershaus, die gerne noch ein Sonderlob an Hausmeister Kersten Uebel verteilen möchte. „Er ist ein echtes Goldstück und einfach nicht zu ersetzen. Er hat im neuen Gebäude eng mit den Stadtmitarbeitern zusammengearbeitet und dafür gesorgt, dass für den Umzug alles gut vorbereitet ist.“