Langendreer. . An der St. Marien-Kirche steht die Sanierung von Mauerfugen an. Im Entwicklungsprozess wird über die Standorte für die Gottesdienste diskutiert.

Das Votum der Großpfarrei Liebfrauen, die die katholischen Gemeinde im Bochumer Osten und Norden umfasst, steht fest. Trotz aller Einsparungen, die die geänderten personellen und finanziellen Bedingungen erfordern, „werden wir kein Personal entlassen müssen“, unterstreicht Pater David Ringel, Kirchenvorstandsvorsitzender. Außerdem soll keine der bisherigen Hauptkirchen in den einzelnen Stadtteilen geschlossen werden, machen Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat von Liebfrauen klar. Die Leitung des Bistums Essen hat diese Absicht bestätigt.

Weder Schließung noch Abriss

Was rund um den Standort St. Marien an der Alten Bahnhofstraße seit geraumer Zeit kursiert, kann Dechant Michael Kemper allerdings entkräften. Es könne keine Rede davon sein, dass das Gemeindezentrum direkt neben der Kirche akut von Schließung, Räumung oder Abriss bedroht sei. „Davon spricht in den Gremien niemand. Das Gebäude ist außerdem völlig intakt.“

Und auch für die Kirche selber muss er klarmachen, dass erste Untersuchungen ergeben hatten, dass an einigen Stellen der Frontfassade am Turm, also zur Alten Bahnhofstraße hin, Fugen gesichert und ausgebessert werden müssten. „Es besteht aber keinerlei akute Gefahr.“

Aus dem 32seitigen Votum an das Bistum

Mindestens in drei Kirchen sollen weiter Sonntagsgottesdienste gefeiert werden: Liebfrauen, St. Elisabeth und St. Bonifatius. Damit bleibe die Nähe in Nord (Gerthe/Hiltrop/Harpen), Mitte (Altenbochum/Laer) und Ost (Langendreer/Werne) erhalten.

In Langendreer wird bis Ende 2020 beraten, ob St. Marien umgebaut werden könnte.

Klassische Sanierung

Es handele sich um eine geradezu klassische Sanierung in einem kleineren Umfang, wie sie wohl alle paar Jahrzehnte immer wieder fällig werde, allein aus witterungsbedingten Veränderungen an der Fassade. Immerhin wurde das Gebäude im zweiten Weltkrieg so schwer zerstört, dass es wieder aufgebaut und 1955 erneut eingeweiht wurde. Allerdings wurde dabei auch schon das Kirchenschiff an den erhaltenen Turm angebaut.

Fest steht allerdings, so die Eckdaten aus dem Pfarreientwicklungsprozess (PEP), dass es für die Kirchengebäude in Herz-Jesu Werne, Heilig-Geist Harpen und eben St. Marien Langendreer ab dem Jahre 2030 „keinerlei finanzielle Ressourcen geben wird“. Dabei sollen aber je nach Standorte „weitere Immobilien“, also etwa Gemeindezentren, weiter vom Bistum finanziert werden.

Kirchen nicht abreißen

Kirchen sollen, so auch der ausdrückliche Wille, nicht abgerissen werden. Dazu ist es dann aber erforderlich, alternative Nutzungsmöglichkeiten aufzutun. Bereits jetzt sind an anderen Standorten im Bistum und auch in der Stadt Mehrzwecknutzungen von Kirchen umgesetzt worden, wobei dann überwiegend kleinere Gebäudeteile für Gottesdienste auch weiter zur Verfügung gehalten werden konnten.

Bis 2025 bleibt das Jugendpastorale Zentrum Trinity in der Kirche St. Ludgerus am Neggenborn. Das Gebäude soll anschließend aufgegeben werden.