Altenbochum-Laer. . Sozialverband VdK Altenbochum-Laer freut sich über 80 Neuzugänge. Doch trotz Mitglieder-Boom klagt die Vorsitzende Marlies Jütte über Probleme.

Stolze 487 Mitglieder zählt die Ortsgruppe Altenbochum-Laer des Sozialverbandes VdK aktuell. „Das ist ordentlich“, sagt die Vorsitzende Marlies Jütte. „In diesem Jahr kamen 80 Neuzugänge hinzu.“ Grundsätzlich ist der Mitglieder-Boom ein Grund zur Freude. Und doch ist er für Jütte und ihre Vorstandskollegen auch mit Problemen verbunden.

Denn die meisten Mitglieder, die beim VdK Rechtsbeistand suchen, bekommt Marlies Jütte kaum zu Gesicht. Zu den Mitglieder- und Monatsversammlungen, die der VdK-Ortsverband regelmäßig anbietet, erscheinen meist dieselben Leute. „In der Regel kommen so um die 45 Personen“, berichtet Jütte, „Die meisten sind Rentner, der Altersdurchschnitt dürfte bei 75 Jahren liegen.“

Womit wir schon beim nächsten Knackpunkt angelangt wären: „Wir erreichen einfach zu wenig junge Menschen“, sagt Marlies Jütte. „Dabei ist das, was der VdK anbietet, gerade auch für Jüngere interessant.“

Aus Dankbarkeit treu geblieben

Vielleicht liegt es daran, dass viele mit dem Begriff VdK wenig bis gar nichts anfangen können. Das weiß auch Marlies Jütte. VdK steht für Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands. Lang und sperrig – und längst überholt. Denn im 70. Jahr des Bestehens geht es beim VdK kaum noch um Kriegsopfer, sondern in erster Linie um soziale Gerechtigkeit.

„Wir bieten unseren Mitgliedern Rat, Hilfe und Rechtsbeistand in allen sozialrechtlichen Angelegenheiten an“, sagt Marlies Jütte. „Auch bei Ärger mit Krankenkassen und gesundheitlichen Problemen.“ Jütte selbst hatte einmal Rechtsbeistand benötigt und war auf Anraten einer Arbeitskollegin dem VdK beigetreten. „Aus Dankbarkeit bin ich treu geblieben und habe mich dann im Vorstand engagiert.“

Neuer Versammlungsort gesucht

Von ihrem Mann Bernd Peter übernahm Marlies Jütte vor fünf Jahren den Ortsverbands-Vorsitz. In Ermangelung eines Büros erledigt sie den ganzen Schreibkram von zu Hause aus. Ihr macht das Spaß, und doch blickt sie ungewiss in die Zukunft. Denn mit ihren 70 Jahren zählt Marlies Jütte zu den Jüngsten im Vorstand. „Auch hier benötigen wir dringend jüngere Leute, die die Arbeit in absehbarer Zeit weitermachen.“

Nicht der mitgliederstärkste Ortsverband Bochums

Die Gruppe Altenbochum-Laer ist bei weitem nicht der mitgliederstärkste Ortsverband in Bochum. „Wir liegen im oberen Teil des unteren Drittels“, sagt die Vorsitzende Marlies Jütte.

Der Mitgliedbeitrag liegt bei
5 Euro pro Monat. Jütte: „Zudem sind die Sätze für Rechtsbeistand sehr niedrig.“ Kontakt zum Ortsverband Altenbochum-Laer: Tel. 0234/ 35 34 82 (Jütte).

Das nächste Problem also. Und es kommt noch ein weiteres hinzu: Es fehlt eine passende Versammlungsstätte. „Noch können wir in die alte Cafeteria vom Haus am Glockengarten, weil die Einrichtung ja vorerst weiter in Betrieb bleibt“, ist Marlies Jütte froh. Dort ist ausreichend Platz für die Versammlungen und Vortragsveranstaltungen zu sozialen Themen. „Die Termine für 2019 sind gesichert“, verkündet Marlies Jütte. Doch der Abriss des Altenkrankenheimes mit der Cafeteria wird kommen. Und ein alternativer Versammlungsort ist noch nicht gefunden. „Die Kirchengemeinden sind zu teuer“, weiß Jütte inzwischen. Die Zusage für die neue, aber deutlich kleinere Cafeteria im Haus am Glockengarten hat sie immerhin. „Aber kommen nur zehn Mitglieder mehr als erwartet, wird es schon eng“, sagt Jütte, die nun weiter auf der Suche ist. Denn es ist ja gerade das, was sie sich wünscht: mehr Leute bei Versammlungen.