Altenbochum. Unterschriftenaktion des Sozialverbandes soll Aus der beliebten Begegnungsstätte im Altenbochumer Seniorenheim verhindern. Man hofft auf 900 Unterschriften, die man nach den Sommerferien an Stadt und Politik übergeben kann. Die Listen liegen an mehreren Stellen im Stadtteil aus

Der große Mehrzwecksaal als Begegnungsstätte soll auch künftig in der städtischen Senioreneinrichtung „Haus am Glockengarten“ erhalten bleiben. Das fordert der VdK Altenbochum-Laer. Der Vorstand um die Vorsitzende Marlies Jütte startete deshalb nach dem Bekanntwerden der Umbaupläne für das Haus (wir berichteten) eine Unterschriftenaktion, um diesem Wunsch Nachdruck zu verleihen.

Die Unterschriftenlisten wurden dafür an mehreren Stellen im Stadtteil ausgelegt. „Zurzeit haben wir etwa 500 Unterschriften zusammen“, erklärt Jütte zur Aktion. „Es sind jedoch noch nicht alle Listen eingesammelt und ausgezählt.“ Der VdK hoffe auf mindestens 900 Unterschriften, so die Vorsitzende weiter.

Der Ortsverband wäre von einem Wegfall des Mehrzwecksaales selbst betroffen. „Es war 2011 ein Glücksfall, dass wir in den Saal konnten und ihn bis heute mitbenutzen dürfen“, betont Ehemann Bernd Peter Jütte, der ebenfalls im VdK-Vorstand aktiv ist. Warum das so ist, schiebt der 75-jährige gleich nach: „Hier ist alles barrierefrei, so dass auch Leute mit Rollatoren und Rollstühlen kommen können. Es gibt behindertengerechte Toiletten.“ Das sei in einer Gaststätte nur bedingt der Fall.

Kein anderer Treffpunkt im Ort

Hinzukommt die Saalgröße. „Zur Weihnachtsfeier sind wir immer fast 100 Leute, von denen einige Hilfsmittel benötigen“, sagt die Ortsvorsitzende. „Es gibt hier im Stadtteil keinen Ort, wo wir uns dann dazu treffen könnten.“

Einige Hausbewohner sind bei den monatlichen Veranstaltungen mit Referenten immer dabei. Jütte: „Sollten wir zukünftig extern tagen, weiß ich nicht, ob diese dann noch kommen können.“

„Ohne den Saal gibt es auch keine anderen Veranstaltungen mehr im Hause“

VdK-Mitglied Margarete Streitlein-Habekost unterstützt das Anliegen. Die 92-jährige sitzt seit mehr als zwölf Jahren im Heimbeirat vom „Glockengarten“. Durch Hausbesuche geht die ehemalige praktische Ärztin aus dem Stadtteil seit mehr als 40 Jahren dort aus und ein. „Ohne den Saal gibt es auch keine anderen Veranstaltungen mehr im Hause“, macht sie deutlich. Etwa die Konzerte von den Bochumer Symphonikern, die Auftritte von Chören oder vom benachbarten Awo-Kindergarten.

In den 70er Jahren noch ein Vorzeigehaus

Als Vorzeigehaus wurde das „Haus am Glockengarten“ in den 70er Jahren eröffnet.

Das lag vor allem an der großzügigen Ausstattung mit Parkanlage, Saal, Cafeteria und Behandlungsräumen.

Heute ist das Haus in die Jahre gekommen. Der Mitteltrakt wurde 2002 saniert. „Seit 2007 gibt es Pläne, das Haus umzubauen“, erklärt Margarete Streitlein-Habekost. 2015 sollen die Arbeiten an einem seit längerem leerstehenden Nebengebäude beginnen.

Sie fügt hinzu: „Die heutigen Umbaupläne sehen sehr kleine neue Wohnbereiche vor, die gerade mal den heutigen Mindestbauvorschriften entsprechen. Da macht es Sinn, wenn für Bewohner und Besucher außerhalb noch Platz für Begegnung bleibt.“

Die Unterschriften werden nach den Sommerferien Politik und Verwaltung übergeben.