Bochum-Werne. . Bürgertreff in Werne beschäftigt sich mit der Aufwertung des Ümminger Sees. Der neue Leiter der Bezirksverwaltungsstelle stellt sich vor
Zum fünften Mal in diesem Jahr war das Vereinsheim des Ludwig-Steil-Haus-Vereins an der Rüsingstraße Austausch- und Begegnungsort für Bürger und Politiker. Beim kürzlich ins Leben gerufenen Bürgerstammtisch in Werne waren diesmal knapp 15 Teilnehmer gekommen. Schwerpunktthema war das rund 6,5 Millionen Euro schwere Programm zur Aufwertung des Ümminger Sees.
Vereinsvorsitzender Kurt Mittag eröffnete die Runde und übergab nach einer kurzen Begrüßung an Frank Riepen (57). Der neue Bezirksverwaltungsstellenleiter im Amtshaus Langendreer stellte sich den Anwesenden vor. Er freue sich auf die Arbeit vor Ort, so der erfahrene Beamte.
Stammtisch als kurzer Draht
„Wir als Verein wollen mit dem Stammtisch einen kurzen Draht zwischen Politik und Bürgern in dem Stadtteil schaffen“, erklärte Vereinsvorsitzender Kurt Mittag. Mit der Annahme durch die Bürger zeigte er sich zufrieden. Im Rahmen des Bürgerstammtischs ist bereits eine Whatsapp-Gruppe entstanden. Mitglieder sind engagierte Bürger, darunter auch Dirk Meyer, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Bochum-Ost: „Wir haben hier eine Art Mängelmelder auf Bezirksebene. Dort ist alles Thema, von fehlenden Mülleimern bis in die Jahre gekommenen Gehwegen.“
5 Millionen Euro Förderung
Seit April letzten Jahres steht fest, dass die Stadt Bochum eine Förderung aus Landes- und EU-Mitteln im Rahmen der Initiative „Grüne Infrastruktur NRW“ bekommt.
Die damalige rot-grüne Landesregierung hat seinerzeit das integrierte Handlungskonzept „Entwicklungsband – Grünzug E“ der Stadt Bochum als förderwürdig erachtet.
Die Förderung beträgt 5,2 Millionen Euro. Auf rund 1,3 Millionen Euro beläuft sich der Eigenanteil der Stadt.
Bei den Bürgern kommt der digitale Kummerkasten gut an. „Das ist eine gute Möglichkeit, Sachen anzuregen. Es kommt direkt an die richtige Stelle“, sagte Ina Gehlfuß, die regelmäßig an den Bürgerstammtischen teilnimmt.
Bezirksvertreter Dirk Meyer stellte anschließend das Konzept für den Ümminger See vor. Im Rahmen eines Förderprogramms der vorangegangenen Landesregierung soll der Naturraum des Ümminger Sees aufgewertet werden. Geplant sind zahlreiche Maßnahmen. So soll beispielsweise der Feldweg, der auf Höhe der Schattbachstraße von der Alten Wittener Straße zum Ümminger See führt, befestigt werden und als neuer Rad- und Gehweg den See mit dem Stadtteil Laer verbinden.
Grubenwasser nicht mehr in Werner Teiche
Zudem gehe es etwa darum, dass das Grubenwasser der Zeche Robert Müser nicht mehr in die Werner Teiche und damit in den Ümminger See geleitet werden soll und für Starkregenereignisse Rückhaltemöglichkeiten geschaffen werden sollen, um so Überschwemmungen im weiteren Verlauf des Harpener Baches / Oelbaches zu vermeiden. Dazu werden umfangreiche Baumaßnahmen durchzuführen sein.
Vorschläge neugierig aufgenommen
Für umweltpädagogische Seebesuche soll ein neuer Steg entstehen, und im Osten des Gewässers ist an der Stelle des gepflasterten Vorbaus eine natürliche Insel geplant. Interessiert zeigte sich Dirk Meyer außerdem an dem Vorschlag einer Bürgerin, Trampelpfade als Gehwege anzunehmen und auszubauen. Er appellierte, weitere Hinweise zu geben. Teilhabe sei wichtig, so Meyer. Der kurze Draht, der der Stammtisch sein will, scheint leitfähig zu sein.