Werne. . Mitmachen und Mitreden bei kleinen und großen Problemen im Stadtteil. Kontakt unter Nachbarn oft wirkungsvoller als Soziale Medien im Internet.
Einen interessanten Schlenker vom Stadtteil aus und vor allem wieder zurück nutzte Kurt Mittag, Vorsitzender des Ludwig-Steil-Haus-Vereins, zum Einstieg in den ersten Bürgerstammtisch im Treff an der Ecke Rüsingstraße/Werner Hellweg.
„Wir versuchen, hier aus jeder Wahl ein Ereignis zu machen“, schilderte er die Motivation des Vereins, „mit Kaffee und Keksen, Infos und Gesprächen, natürlich überparteilich“, aber daran gemessen nannte er die Wahlbeteiligung schlicht „blamabel“, gerade einmal zwischen 30 und 40 Prozent. Damit hätten heruntergerechnet zum Beispiel CDU und SPD gerade einmal eine Legitimation zwischen fünf und zehn Prozent in der Bevölkerung. Auch die Mitgliederzahlen in den Parteien spiegelten nicht eben den Grundgesetzauftrag, zur Willensbildung des Volkes beizutragen.
Bürgern fehlen Veranstaltungsorte
Information und Austausch kristallisierten sich als Themen der ersten lockeren, gleichwohl ernsten Veranstaltung heraus. Gerade in Werne-Vollmond sei ein deutliches Kneipensterben zu beklagen (Stratenhoff, Jägerhof), damit fehlten auch schlicht Veranstaltungsorte für Versammlungen. Dazu soll nun verstärkt der Treff des Ludwig-Steil-Haus-Vereins genutzt werden, Kontakte zu möglichen Referenten seien vorhanden.
„Kaum jemand stellt hier was auf die Beine“, dieser verbreiteten Erfahrung stellte die Gesprächsrunde entgegen, dass es gerade im Rahmen des Stadtteil-Entwicklungskonzeptes WLAB (Werne, Langendreer - Alter Bahnhof) nötig sei, greifbare Chancen zu zeigen, um seinen Vorort dauerhaft zu beleben.
Schnell sind viele Themen gesammelt
Zum Stichwort „wir wollen was tun“ führte Moderator Mittag aus, was durch einfache Anmerkungen möglich sei. Dies habe er selbst als interessierter Nutzer bei zahlreichen Veränderungen der Fahrpläne der Bogestra erfahren.
Und die Diskussionsteilnehmer hatten auf diese Art schnell eine breite Palette an Themen zusammen, die weiter verfolgt werden soll. Etwa die Zukunft der Gastronomie und der Scheune von Suntums Hof, die mit der Höhe der Pacht immer wieder zum Scheitern verurteilt sei, weil nur ein Saisongeschäft Besucher anziehe.
Votum für das Freibad
Brandaktuell kam auch das Freibad an der Bramheide als Thema auf. Es widerspreche der Zielsetzung des ISEK-Programms (Integriertes Stadt-Entwicklungs-Konzept), von einer anstehenden Schließung zu reden, wenn lediglich ein erheblicher Sanierungsbedarf für die Betriebsgebäude festgestellt worden sei, kommentierte Karl-Josef Schiffer, stellvertretender Bezirksbürgermeister Ost, die Haltung der Bezirksvertretung.
Auch interessant