Langendreer. . Langendreerer Kaufleute fühlen sich vom Dorffest ausgegrenzt und beklagen mangelnde Kommunikation. Die Organistoren sehen die Sache ganz anders.

Tausende Besucher lockte am 20. Mai das vierte Dorffest auf die Alte Bahnhofstraße. Die Stimmung war prächtig und die meisten werden sich gerne an diesen schönen Tag erinnern. Kaum jemand dürfte mitbekommen haben, dass es im Vorfeld und am Rande des Dorffestes zu einigen Unstimmigkeiten kam. Diese sind noch immer nicht ausgeräumt und sorgen für ein unschönes Nachspiel.

Hintergrund: Einige Geschäftsleute aus dem Dorf fühlen sich vom Dorffest ausgegrenzt und beklagen mangelnde Kommunikation von Seiten der Organisatoren. „Wir sind nicht eingeladen worden zur Vorbesprechung“, sagt Annika Greb (Ralannika). Ihr missfällt zudem, das der Grundgedanke des Festes nicht mehr gelebt werde. Zur Erinnerung: Vor vier Jahren wurde das Dorffest initiiert, weil die Geschäftsleute inmitten der Baustelle zur Straßenbahn-Erweiterung ein Lebenszeichen von sich geben wollten. Und das kam so gut an, dass das Dorffest nun fester Bestandteil des Stadtteillebens ist.

Das Dorf soll belebt werden

Und das soll es auch bleiben, wenn es nach den Geschäftsleuten geht. „Wir wollen ja unser Dorf beleben“, sagt Christian Kubot (Brillenfabrik), der sich ebenfalls nicht richtig eingebunden fühlt. Vom Dorffest sogar abgeschnitten betrachtete sich Ivana Rolovic vom Tintenklecks: „Mir wurden Eingang und Schaufenster zugebaut.“ Wie Bernd Sohn (Kosmetikstudio) beklagt auch Rolovic den rüden Ton der Organisatoren, wenn man sich beschwere.

Die Macher des Dorffestes, ein sechsköpfiges Team der Interessengemeinschaft Langendreer-Dorf, reagieren überrascht auf die Kritik der Kaufmannschaft – und sehen die Sache ganz anders. „Wir setzen uns immer nach den Sommerferien zusammen, machen einen neuen Termin und dann gibt es ein Rundschreiben an alle“, erklärt Astrid Metz (Bogestra). „Die Rückmeldequote der Geschäftsleute lag bei drei Prozent.“

Alle persönlich angesprochen

Man habe danach nochmal alle persönlich angesprochen, einige sogar mehrfach, sagt Dachdecker Christian Müller. „Doch dann hieß es meist, bis zum Fest sei es ja noch so lange hin . . .“ Dass der „Tintenklecks“ zu Beginn des Festes zugestellt worden war, räumt „Stand-Planer“ Andreas Schmitt ein: „Aber das Problem wurde dann behoben“.

Auch dass der Ton einmal rauer gewesen sei, will Astrid Metz gar nicht verhehlen: „Da hatte sich jemand, der gar nicht am Fest teilnahm, eingemischt. Ich regele Probleme lieber direkt“, sagt sie und kann sich eine Spitze nicht verkneifen: „Das hätte ich auch in diesem Fall jetzt bevorzugt.“

Mit Genehmigung

Grundsätzlich, stellt Astrid Metz klar, habe man mit der Genehmigung der Stadt das Recht, alle Flächen entlang der Straße zu nutzen. Bei den Vorbesprechungen gebe es auch einen Plan, den man einsehen und Verbesserungsvorschläge machen könne. „Doch wenn niemand kommt . . .“ fügt Christian Müller an. Für die Planung seien frühzeitige Rückmeldungen sehr wichtig. Und wer nicht mitmacht, der dürfe sich auch nicht beschweren, wenn vor seinem Laden ein anderer Händler seinen Stand aufbaut.

Fest soll Schwung ins Dorf bringen

Das Dorffest, da sind sich die Organisatoren einig, wird es weiter geben. „Wir geben nicht auf, wollen weiter versuchen, Schwung ins Dorf zubringen“, sagt Astrid Metz. Christian Müller betont, dass man immer offen für Kritik sei. „Wir machen das alles ehrenamtlich und sicher auch Fehler. Doch die ganze Organisation läuft über uns sechs. Von daher wäre es schön, wenn sich noch andere an der Planung beteiligen würden. Gerne auch Geschäftsleute.“