Altenbochum. Die Stadtteilfreunde Altenbochum machen jetzt ernst mit ihrem Vorhaben, die Bürger mit ins Boot zu holen. Allerdings mit einer Einschränkung.

Die Weichen wurden schon im September mit der Vereinsgründung gestellt, nun nehmen die Stadtteilfreunde Altenbochum Fahrt auf. Und stellen eine Freundschaftsanfrage an die Bürger: Macht mit bei uns! Hinter dem Namen Stadtteilfreunde steckt die frühere Werbegemeinschaft Altenbochum. Diese will sich – wie berichtet – dem Stadtteil mehr öffnen. Nicht nur über den neuen Namen. Künftig sollen auch Privatpersonen bei den Kaufleuten mitmischen können.


Hoffen auf viel Unterstützung durch interessierte Bürger: (v.l.) Peter Caprasse, Victoria Weber, Sandra Krauskopf, Vorsitzender Michael Keespe, 2. Vorsitzender Lars Wickenburg und Matthias Stix von den Stadtteilfreunden Altenbochum (vormals Werbegemeinschaft Altenbochum).
Hoffen auf viel Unterstützung durch interessierte Bürger: (v.l.) Peter Caprasse, Victoria Weber, Sandra Krauskopf, Vorsitzender Michael Keespe, 2. Vorsitzender Lars Wickenburg und Matthias Stix von den Stadtteilfreunden Altenbochum (vormals Werbegemeinschaft Altenbochum). © Olaf Ziegler

Besser gesagt, ab sofort. Denn die Stadtteilfreunde machen jetzt ernst mit ihrem Vorhaben. Auf einer Klausurtagung des Vorstands wurde aus der Idee des Vorjahres ein fester Beschluss: Die Kaufmannschaft ist nun offen für Verstärkung aus dem Stadtteil. Privatleute aus Altenbochum, denen das Wohl ihres Sprengels am Herzen liegt, können für 100 Euro Jahresbeitrag ein Stadtteilfreund werden, als „förderndes Mitglied“. Allerdings mit einer Einschränkung: „Sie haben kein Stimmrecht, können aber gerne Ideen mitbringen und uns bei den Veranstaltungen unterstützen“, sagt Vorstandsmitglied Victoria Weber. „Der Grundsatz einer Interessenvertretung der Altenbochumer und Gewerbetreibenden soll so erweitert, aber nicht komplett verändert werden.“

Neuausrichtung stößt auf positive Resonanz

Durch das Mitwirken möglichst vieler Bürger erhoffen sich die Stadtteilfreunde laut Weber „mehr Möglichkeiten, um Dinge zu verändern“. Dazu wollen die Kaufleute auch verstärkt in den Dialog mit anderen Organisationen im Stadtteil treten. „Wir haben einige Ideen, die wir umsetzen wollen, um uns in Altenbochum bekannter zu machen“, kündigt Victoria Weber an.

Damit wollen die Stadtteilfreunde Altenbochum allerdings bis nach der Jahreshauptversammlung warten. Diese findet am 28. März statt.

Im Stadtteil stößt die Neuausrichtung der Werbegemeinschaft auf positive Resonanz. Das neue Logo – ein kleines weißes „a“ in einem grauen Kreis – ist mittlerweile bekannt. „Es gab bereits Anfragen von Privatpersonen“, sagt Victoria Weber. Auch einige neue Gewerbetreibende seien inzwischen zum Team gestoßen. Weitere sollen folgen. Der Mitgliedsbeitrag für Kaufleute ist mit 156 Euro noch etwas höher als für Privatpersonen.

Die Veranstaltungstermine der Stadteilfreunde für dieses Jahr stehen auch schon: Am 15. September lockt die Sternenwiese in den Goerdtpark. Und am 2. Dezember findet „Altenbochum glüht“ wieder an der Lukaskirche statt. Zeitgleich hängen dann die Sterne, die im September die Wiese erleuchten, vor vielen Geschäften.

Kontakt: hallo@stadtteilfreunde-altenbochum.de .

>>> Kommentar: Wenig verlockend

Eines vorweg: Dass sich die Werbegemeinschaft in Stadtteilfreunde Altenbochum umbenannt hat und mehr Bürgernähe zeigen will, ist sehr lobenswert. Nur, ob der nun eingeschlagene Weg zum Erfolg führen wird? Ich habe da so meine Zweifel.

100 Euro Jahresbeitrag, kein Mitspracherecht, aber Anpacken ist erlaubt – das klingt wenig verlockend. Es wird spannend sein zu beobachten, wer so viel Geld bezahlt, um sich für seinen Stadtteil zu engagieren. Das geht in der Regel auch kostenlos – oder für einen wesentlich geringeren Betrag. Siehe Laer mit der Stadtteilinitiative (kostenlos) und Langendreer mit dem Stadtteilverein „Langendreer hat’s“ (12 Euro Jahresbeitrag). Gut, beides keine Werbegemeinschaften. Aber macht das für den engagierten Bürger einen Unterschied? Wohl kaum.