Bochum/Langendreer. Schon seit einem halben Jahrzehnt knüpft „Langendreer hat´s“ Netzwerke im Stadtteil, unterstreicht die Stärken und initiiert selbst zahlreiche Aktionen.

Am 19. November wären es auf den Tag genau fünf Jahre, dass der Verein „Langendreer hat’s“ im Rahmen einer Vollversammlung offiziell gegründet wurde. Da aber von der Idee, über die Mitgliedergewinnung und zahlreiche Planungstreffen etwa elf Monate vergingen, ist man schon seit Jahresbeginn in Jubiläumsstimmung.

„Man muss einen langen Atem haben und immer dran bleiben. Aber ich glaube schon, dass das Zusammenleben jetzt besser klappt als vorher“, resümiert der erste Vorsitzende und Stadtteilmanager Karsten Höser. Man habe nicht ein Verein neben den vielen anderen im Stadtteil sein, sondern einen Verein gründen wollen, der als Dachorganisation agiert und alle anderen Tätigkeiten miteinander vernetzt, erklärt der 54-Jährige. Dabei war es ihm und den anderen Gründungsmitgliedern – insbesondere dem langjährigen Stadtteilaktiven Paul Möller – wichtig, nicht bei den Schwächen des Ortes anzusetzen, sondern bei dessen Stärken. „Wir haben nicht fünf Sterne wie Hotels, sondern sieben“, lächelt Höser. Sieben Sterne, sieben Stärken, sieben Stadtteile – Langendreer hat’s, so die Idee.

Immer mehr eigene Aktionen

„Verkehr“, „Gesundheit“, „Einzelhandel“, „Unterhaltung“, „Freizeit“, „Bildung“ und „Menschen“, das sind die Sterne. Um diese Stärken herauszuarbeiten und so für ein besseres Zusammenleben zu sorgen, brauchte es einen Ansprechpartner, der die Übersicht über all die Aktivitäten im Stadtteil hat. Dass das so gut geklappt habe, habe auch mit ihm und Paul Möller als den richtigen Personen, die beide durch ihre Aktivitäten im Stadtteil viele Akteure kannten, zu tun.

Während zu Beginn der Vereinstätigkeit der Schwerpunkt der Aufgaben auf der Funktion als Bindeglied und Koordinator, Ansprechpartner und Überblicker lag, indem man zum Beispiel Stadtteilkonferenzen initiierte, wurde der Verein an sich mit der Zeit immer aktiver. Inzwischen startet er selbst immer mehr eigene Projekte: Trödelmärkte, Hinweistafeln, die gute Radrouten durch Langendreer auszeichnen, Infos für Flüchtlinge, Bücherschränke und Bücherbörsen, Bemalen vollgeschmierter Stromkästen, Waldspaziergänge und Feste, wie „Bänke raus – das Straßenfest zum Mitmachen“. Immer mit Kooperationspartnern aus dem Stadtteil. Als nächstes soll der Tunnel unter der S-Bahn am Bahnhof neben dem Kulturzentrum mit einer Putz- und Malaktion in Angriff genommen werden.

In Karsten Hösers Augen hat sich Langendreer wunderbar entwickelt. Für den Verein jedoch wünscht er sich – auch wenn er inzwischen 90 Mitglieder zählt – mehr Aktive.