Bochum. Der 12. Kongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft findet vom 25. bis 28. September an der Ruhr-Universität statt. Mehr als 300 Teilnehmer werden ab Donnerstag erwartet. Zur Eröffnung geht es in die Innenstadt.

In Bochum wird die Theaterwissenschaft an der Universität seit 1989 betrieben. „Toffifes“ wurden damals die Studierenden der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften (TFFW) genannt. Längst ist das umbenannt, heute gibt es Theaterwissenschaften und neuerdings Szenische Forschung. Auch deutschlandweit gibt es diverse Formate der Beschäftigung mit der Bühnenkunst. Im deutschsprachigen Raum sind es 13 Institute. Die Deutsche Gesellschaft für Theaterwissenschaft lädt diese und weitere Gäste alle zwei Jahre ein, ab Mittwoch findet der 12. Kongress in Bochum statt. Vor Ort leitet Prof. Dr. Ulrike Haß die Veranstaltung, die unter dem Titel „Episteme des Theaters“ steht.

Auf dem Programm stehen gut 150 Foren und Panels, angemeldet sind bisher über 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über „das Theater“ diskutieren wollen.

Eröffnung findet in der City statt

Da Theaterwissenschaftler oft auch mal an der „Schwelle zischen Theorie und Praxis“ arbeiten, wie es Dr. Judith Schäfer, mitverantwortlich für die Veranstaltungsorganisation formuliert, verharrt der Kongress nicht nur in den Räumlichkeiten auf dem Campus der RUB.

Die Eröffnung am Donnerstag etwa findet in der Rotunde statt, wo der Theorie-Papst der Postdramatik und Begründer des extrem einflussreichen Studiengangs „Angewandte Theaterwissenschaften“ in Gießen, Hans-Thies Lehmann, sprechen wird (17 Uhr). Auch ein Abstecher zur Ruhrtriennale wird den Kongressteilnehmern ermöglicht, dort findet dann auch eine Zusammenkunft statt, die sich mit der kritischen Lage der Leipziger Theaterwissenschaft beschäftigt.

Bochum forscht auch durchaus exzellent im Bereich Theaterwissenschaft: Im Anschluss an den Kongress findet ein von vier Promovenden und Promovendinnen der Theaterwissenschaft entwickeltes und von der „RUB Research School“ gefördertes Forschungsprojekt seinen vorläufigen Abschluss. Die Initiatoren des Projektes, Seta Guetsoyan, Moritz Hannemann, Meike Hinnenberg und Hanna Höfer Lück, erforschten mit dreizehn Doktoranden aus den USA, Frankreich, Ungarn, Österreich und Deutschland die Potenziale und Grenzen interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden auf der Tagung „In-between – Interdisciplinarity and Theatre Studies“ am Sonntag 28. September ab 11 Uhr im UFO 00/10 an der RUB vorgestellt.