Bochum. Geht in der Bochumer Hustadt ein Serien-Brandstifter um? Die Vermutung liegt nahe, denn in der Hochhaussiedlung häufen sich in jüngster Zeit die Feuerwehreinsätze. Immer wieder brennt es in Kellern von Mehrfamilienhäusern. Am Dienstagabend musste die Feuerwehr erneut ausrücken.

Bereits zum fünften Mal innerhalb kürzester Zeit hat es am Dienstagabend in der Bochumer Hustadt gebrannt. Wieder war es der Keller des Mehrfamilienhauses Hustadtring 65, der in Flammen stand. Die Einsatzkräfte der Bochumer Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr Querenburg konnten den Brand löschen, bevor die Flammen bewohnte Räume erreichten. Verletzt wurde niemand. Wie hoch der Sachschaden ist, steht noch nicht fest.

Die Kriminalpolizei ermittelt jetzt, ob das Feuer absichtlich gelegt worden ist. Das erscheint in Anbetracht der jüngsten Vorfälle äußerst wahrscheinlich.

Im Hochhaus Hustadtring 65 (neun Stockwerke) hatte es bereits am Sonntag, 24. August gebrannt, um 10.30 Uhr, in den weiteren 17 Stunden auch in zwei Nachbar-Hochhäusern: Hustadtring 81 und Auf dem Backenberg 7. Es brannte jeweils Sperrmüll, der in frei zugänglichen Kellern abgestellt war. Am vergangenen Sonntag, um 18.30 Uhr musste die Feuerwehr erneut am Hustadtring 65 die Schläuche ausrollen. Anders als in den Fällen zuvor wurden diesmal auch zwei Menschen verletzt, wenn auch nur leicht durch Rauchgas.

Mieter treffen sich, um gemeinsam Lösungen zu suchen

Die Brandserie ist beängstigend. Keiner kennt das Motiv, keiner den Täter. „Das muss irgendein Psycho sein, der sich daran ergötzt“, vermutet ein Anwohner. Gemeinsam mit seinen Nachbarn überlegt er, wie die Bewohner selbst für mehr Sicherheit in den Hochhäusern sorgen können.

Die Kripo bittet dringend um Zeugenhinweise (0234/909-4110). Die Ermittler denken jetzt wohl auch an die Reichsstraße in Hamme, wo es 2012 in einem Haus sieben Mal in wenigen Wochen gebrannt hatte. Damals war eine Bewohnerin die Brandstifterin. Überführt worden war sie mit versteckt installierten Kameras. (dor, B.Ki)