Bochum. 1165 Menschen gingen am Sonntag beim „Kemnader Burglauf“ an den Start. Die Erlöse kommen einer Aktion zum Kampf gegen eine schwere Muskelerkrankung zugute. Auch Jugendliche, die im Rollstuhl sitzen, nahmen an den Läufen teil.

Als die Läuferinnen und Läufer auf die Zielgrade Richtung Burg Kemnade einbogen, bekamen sie von den Zuschauern als Anerkennung regen Applaus. Die Sportler hatten nicht nur etwas für ihre Fitness und gute Stimmung getan, sondern auch etwas für karitative Zwecke. Denn die gesamten Erlöse dieses „Kemnader Burglaufes“ gehen an die „Aktion Benni & Co.“, eine in Wattenscheid ansässige Organisation für muskelkranke Kinder, die an der so genannten Duchenne-Muskeldystrophie leiden.

„Gesunde Beine laufen für kranke“, heißt es beim Burglauf, der am Sonntag zum neunten Mal ausgetragen wurde. Die Teilnehmer konnten rund um die Gegend am Stausee einen Halbmarathon bewältigen oder – entweder als Geher (Walker) oder Läufer – eine Strecke von zehn Kilometern. Ferner gab es den „Jedermann-Lauf“, der sich über vier Kilometer erstreckte. Dabei konnten diesmal erstmals auch Menschen mit Behinderung mitlaufen oder -fahren. „Inklusion, keiner soll ausgeschlossen werden“, sagt Silvia Hornkamp, die Organisatorin des Burglaufs und zugleich Geschäftsführerin der „Deutschen Duchenne-Stiftung der Aktion Benni & Co.“.

Startfeld war groß wie nie zuvor

Seit dem Ausbau der Inliner-Strecke ist der See jetzt auch barrierefrei zu umfahren. Unter den Teilnehmern waren auch die beiden 17-jährigen Richard Hornkamp und Lars Dyringer, die wegen ihrer Muskel-Erkrankung auf den Rollstuhl angewiesen sind.

Das Starterfeld war diesmal so groß wie nie zuvor. 800 Voranmeldungen hat es gegeben, im Jahr zuvor waren es noch rund 600. Außerdem meldeten sie gestern weitere 365 Läufer erst am Tag des Burglaufes an.

Opel-Mitarbeiter halfen bei Zeitmessung

Die Startgebühren betrugen je nach Art des Laufes und der Anmeldungsart fünf, zehn oder 15 Euro. Dieses Geld kommt nun den kranken Kindern zugute. Das Gleiche gilt für die Einnahmen aus dem Rahmenprogramm mit Spiel, Spaß, Musik und Speis & Trank. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer haben dies alles erst möglich gemacht, indem sie zum Beispiel eigene Kuchen backten und sie – liebevoll dekoriert – für den Verkauf vorbeibrachten.

Aber auch Spenden und Dienstleistungen steuerten die privaten Unterstützer des Burglaufs bei. Zwei Beispiele: Der Motorrad-Club „Ruhrpott Chapter Ruhrgebiet“ übergab der Organisatorin einen Scheck in Höhe von 300 Euro, und einige Mitarbeiter von Opel halfen bei der Zeitmessung der Läufe aus. Hinzu kommen mehrere Sponsoren.

Beim Burglauf im vorigen Jahr waren auf diese Weise rund 20.000 Euro für die schwer kranken Kinder zusammengekommen.