Bochum. In Büchern steckt Wissen, das Buch ist im Bochumer Stadtwappen. Zum fünfzigsten Geburtstag der Ruhr-Universität werden fünfzig Buchskulpturen aufgestellt. Die Idee dazu: Gestaltet werden sie von Bürgern und Institutionen. Der Wettbewerb läuft.

„Ist Ihre Idee buchreif?“ fragt in diesen Tagen die Ruhr-Universität die Bochumer Bürger. Damit lädt sie dazu ein, sich an dem Wettbewerb „Bochums Bücher“ zu beteiligen. Wer gewinnt, findet seine Idee - sei es Foto, Grafik, Brief, Gedicht oder ähnliches - an prominenter Stelle wieder. Denn im Juni 2015, zum 50. Geburtstag der RUB sollen natürlich 50 der gut 1,30 großen Buchskulpturen in der ganzen Stadt aufgestellt werden. Obenauf immer zwei aufgeschlagene Seiten, die von je 25 Bürgern der Stadt und öffentlichen Bildungseinrichtungen gestaltet werden können. Der Wettbewerb läuft bis zum 15. November.

Frank-Christoph Sinn, der Projektleiter vom Dezernat Hochschulkommunikation der RUB, erläutert die Idee: „Wir wollten die Bochumer Bürger einbeziehen. Das geschieht einerseits durch die Blaupause auf der Universitätsstraße. Dazu wollten wir noch eine Art Kunstprojekt, das nicht verpufft und von dem jeder etwas hat“. Nach dem Vorbild der „Citizen Art“, der Kunstbewegung mit dezidierter Bürgerbeteiligung, kam man schnell auf die Idee, etwas zu suchen, was Bochum und RUB verbindet.

Sehr weit gefasste Vorgabe

Und wurde schnell im Stadtwappen fündig. Ein Buch, das Buch. „Wir fragten uns: Was steht denn drin in dem Buch? Also: Lasst es uns öffnen“, so Sinn über ein klares Konzept.

Das führt zu einer relativ weitgefassten Vorgabe: Was kann da stehen zum Thema „50 Jahre Universitätsstadt Bochum“. Das kann vom Kennenlernen eine Paares auf dem Campus reichen, bis zu Stadtentwicklungsthemen, von den Theaterwissenschaften und der Shakespeare-Gesellschaft handeln oder von den BoSys im Audimax. Was kann eine Universität für eine Stadt bedeuten, was kann sie für ihre Bürger sein?

1000 Euro Preisgeld

Der Wettbewerb ist zweigeteilt. Die Bürger und RUB-Mitglieder sind aufgerufen DIN A3 (schriftlich) oder DIN A0 (digital) einzureichen. Siegt der Entwurf bei der Juryauswahl, so wird er mit auf der Buchplastik angebracht, ferner kommt der Name des Schöpfers auf den Sockel. Auch in der Buchdokumentation findet der Bürger Eingang. Daneben sind Bildungseinrichtungen aufgerufen (Kunstkurse, Mal-AGs, Schulklassen, etc) mitzumachen. Ihnen winkt zudem ein 1000 Euro-Preisgeld vom Buchpaten für Klassenfahrten oder Weihnachtsfeiern.

Im Dezember wird die noch nicht endgültig besetzte Jury tagen, Vertreter der Stadt, der Universität und auch Bürger sollen dann entscheiden. Jetzt heißt es aber zunächst: kreativ sein.