Bochum. 16 Sportstudenten der RUB bereiten sich darauf vor, den höchsten Berg Afrikas rennend zu erklimmen. Oben wartet dann ein Stepper auf die Teilnehmer. Die Studenten sind Teil des Hauptseminars Höhenphysiologie und Höhenadaptation. Zu Beginn waren es allerdings noch deutlich mehr Teilnehmer.

Wie wohl der Kilimandscharo ruft, wenn er ruft? Er ist mit 5895 Metern Höhe über dem Meeresspiegel das höchste Bergmassiv Afrikas. Auf jeden Fall ruft er so laut, dass 16 Sportstudierende der Ruhruniversität auf ihn rauf wollen.

Sie haben das Hauptseminar Höhenphysiologie und Höhenadaptation – Theorie und Projektentwicklung bei Dr. Petra Platen gebucht und damit gleich jede Menge ungewöhnlicher Belastungen. Anfang August geht es nach Afrika.

Sie rennen den Berg hinauf

Dort werden sie den Berg rauf laufen, rennen. Sie werden, wenn sie denn den höchsten Punkt auf 5895 Metern erreichen, dort ein Stepptest absolvieren. Am Ende haben sie dann nicht nur den Berg bezwungen, sondern auch einen Hauptseminarschein in der Tasche. Jenseits von Afrika.

Das ist das Ziel. „Das ambitionierte Ziel“, wie der wissenschaftliche Mitarbeiter Till Krusche sagt. Prof. Dr. Petra Platen hat zusammen mit ihm und der Doktorandin Maresa Fisch das Projekt ins Leben gerufen. Alle zwei Jahre geht es nach Afrika. Es ist ein durchaus beliebtes Studienziel. „Bei der Vorstellung des Seminars waren 50 Studenten da“, sagt Krusche. Übriggeblieben sind 16. Wegen der Kosten in erster Linie. 3000 Euro bezahlt jeder Einzelne für Flüge und Visum. Die Kosten für die Ausrüstung kommen oben drauf.

Teilnehmer müssen top fit sein

Student Heyden Lasso läuft nun schon länger seine Wanderschuhe ein, mit denen er den Aufstieg schaffen will. „130 Euro haben sie gekostet“, sagt er und, dass ihn dieses Hauptseminar drei Jahresurlaube kostet. Einige bleiben über die Tourdaten hinaus noch vor Ort. „Wenn man schon einmal da ist“, sagt Rabea Kühn van Geldern. Sie macht dann noch eine Safari. Erholung nach der Strapaze.

Die wird es werden. Am Berg. Den Berg hinauf. Oben auf dem Berg. „Die Erfahrungen aus den letzten Projekten zeigen“, sagt Krusche, „dass nur diejenigen nach oben kommen, die top fit sind. Denn neben den höhen-bedingten Begleiterscheinungen, die der Aufstieg auf den höchsten Berg Afrikas mit sich bringen kann wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Ermüdung, kommt zusätzlich noch die hohe Belastung der wissenschaftlichen Untersuchungen dazu.“

Seit einem halben Jahr bereiten sich die Studierenden der Sportfakultät deshalb intensiv vor. In der Höhe der Sportfakultät. Dort können in einigen Räumen verschiedene Höhen bis hin zu 6000 Metern simuliert werden. „Durch diese Vorakklimatisierung“, sagt Krusche, „erhoffen wir uns, nicht so stark den Symptomen der Höhenkrankheit ausgesetzt zu sein und bessere Chancen für einen erfolgreichen Aufstieg zu haben.“