Bochum. Mit der Verbraucherberatung zieht die WAZ-Redaktion durch Wohnungen und Zimmer. Das Ziel ist es, herauszufinden, welche gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Dinge es in den Haushalten gibt. Diesmal zeigt Familie Marquardt aus Bochum ihre Kinderzimmer beim WAZ-Hausbesuch vor der Sommerpause.

„Ich finde schon mal gut, dass du noch kein Hochbett hast, Pia!“ Uta Wippermann-Wegener ist angetan von Pia Marquardts (7) Kinderzimmer. Denn die Umweltberaterin weiß: Für jüngere Kinder sind Hochbetten ein Unfallrisiko, ab sieben Jahren „ist es gerade so unbedenklich“.

Um Gesundheit, Spartipps und Umweltschutz geht es beim WAZ-Verbrauchercheck. Gemeinsam mit der Verbraucherberatung kommen wir in Ihre Wohnung, prüfen, helfen und empfehlen. Themen der ersten Staffel waren bisher Putzmittel, Dickmacher und die Hausapotheke.

Weichmacher in Plastikspielzeug ist Schadstoffquelle

„Wir schauen in Ihr Kinderzimmer“, heißt es beim vierten und letzten WAZ-Hausbesuch vor der Sommerpause. Die vierköpfige Familie Marquardt hatte nach Wiemelhausen geladen, um das Zimmer von Tochter Pia auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Denn bald steht der Umzug von Töchterchen Stella (16 Monate) ins eigene Kinderzimmer an. Die Familie möchte wissen, worauf es ankommt.

Umweltberaterin Uta Wippermann-Wegener lobt zu Beginn die Massivholzmöbel in Pias Zimmer. „Bei beschichteten Hölzern muss man mit Schadstoffen rechnen, wie etwa Formaldehyd.“ Eine weitere Schadstoffquelle seien Weichmacher in Plastikspielzeug: „Bei allem was stinkt, sollte man seinem Geruchssinn trauen und es Second Hand kaufen, damit es schon woanders ausgedünstet ist.“

Gerade am Schreibtisch sitzen

Mutter Jutta Marquardt (42) lächelt, das pinke Barbie-Mobil ihrer Tochter hat sie aus zweiter Hand erstanden. Den stechenden Plastikgeruch hat sie tatsächlich schon bei einem neu gekauften Plastikball bemerkt. „Den haben wir dann abgewaschen, danach ging es.“ Mittlerweile ist Tochter Stella aus dem Alter heraus, in dem alles in den Mund genommen wird. Trotzdem sollte alles, was man in den Mund nehmen kann, schweiß- und speichelfest sein, weiß Uta Wippermann-Wegener.

Nach dem Spielzeug wird der Schreibtisch inspiziert, an dem Erstklässlerin Pia ihre Hausaufgaben macht. „Wichtig ist, dass das Kind gerade sitzen kann, der Stuhl gut verstellbar ist und genug Licht vorhanden ist. Eine Schreibtischlampe hat idealerweise um die 25 Volt“, so die Expertin. Bei Pias Tisch ist alles in Ordnung. Kritik übt die Umweltberaterin mit Blick auf den herumliegenden Discman: „Es ist wichtig, dass das Gerät eine Lautstärkebegrenzung hat. Wenn ich neben Pia stehe und ihre Musik hören kann, ist das Gerät zu laut eingestellt. Optimal sind 40 dB. Kann man mithören, sind es um die 100 dB, eine Disco liegt bei 95 dB.“

Das Lehrerehepaar Marquardt zeigt sich zufrieden mit der Beratung. „Das mit dem Hochbett hätte ich nicht gedacht“, sagt Jutta Marquardt. Tochter Stella wird vorerst keines bekommen.