Bochum. . Die „Guerilla Days“ des Natur-Festivals enden mit einem veganen Brunch vor dem Schauspielhaus. Provokante Kunst-Performance auf dem Dr.-Ruer-Platz.

„Es geht uns um Nachhaltigkeit“, sagen die Initiatoren des veganen Brunches. Am Pfingstsonntag fand das Picknick ohne tierische Produkte vormittags inmitten des grünen Gemeinschaftsgartens auf dem Platz vor dem Schauspielhaus statt. Eingebettet in das Zukunftsprojekt „Detroit“, das Perspektiven für die Stadt nach der Opel-Schließung sucht, war es auch Teil des Zukunftsprojektes Natur.

Gleichzeitig fanden an dem Pfingstwochenende an vier Tagen künstlerische Aktionen vom Zukunftprojekt Natur statt. Die Idee zu dem veganen Brunch, der den ganzen Vormittag über gut besucht war, entstand aber aus privater Initiative von Hanna Mysliwietz und ihren Mitbewohnern.

Eine Tafel ist vor dem Schauspielhaus aufgebaut. Für die Besucher, die nicht nach weltfremden Freaks aussehen, haben sie Bänke und Tische aufgebaut.

Auf tierische Produkte verzichtet

„Die Idee hat sich während des Naturfestivals ergeben. Ich habe nach einem halben Jahr veganer Kost die Erfahrung gemacht, dass es gut für meinen Körper ist“, erklärt Hanna Mysliwietz. Die 27-jährige ist Betriebswirtin. Sie habe sich durch die vegane Kost, bei der außer auf Fleisch auf alle tierischen Produkte wie Käse, Milch oder Laktose verzichtet wird, belastbarer und gesünder gefühlt. „Das wollten wir heute mal weitergeben und dazu animieren. Hinter der Tafel stehen Stefan, Claudia, Sina und Anna. Sie kochen beispielsweise vegane Pancakes und haben zahlreiche Brotaufstriche zubereitet. Die Aufstriche haben oft Gemüsegrundlagen, sind aber kräftig und gut gewürzt. Die Besucher probieren zu ihren Brötchen Zucchini-Dips, eine Walnuss-Créme oder Couscous, aus einer Weizengrundlage. Alles sieht bunt und bekömmlich aus. „Wir möchten, dass die Menschen wieder mehr selber zubereiten und sich Prozesse der Lebensmittelindustrie bewusst machen“, erklären die Initiatoren.

Auf die unnatürlichen Prozesse in unserer (Industrie-) Gesellschaft machten auch die viertägigen Guerilla Days aufmerksam. Donnerstag und Freitag vor Pfingsten gab es interne Veranstaltungen, etwa Workshops mit Bildenden Künstlern. Am Samstag und Sonntag ging der Verein an die Öffentlichkeit. Dazu gehörten ein öffentlicher Poetry-Slam mit dem Wortakrobaten Sebastian 23, eine Bepflanzung in der Alten Hattinger Straße oder die Installation eines überdimensionierten „Lebensmittelwürfels“. Bei der provokativen Kunstperformance der frisch zwischen Ev. Fachhochschule und Kunstmuseum gegründeten Gruppe Netzwerkkunst auf dem Dr.Ruer-Platz ging es um die Verschwendung genießbarer Lebensmittel.