Bochum. Organspenden stehen im Blickpunkt des WAZ-Medizinforums am Donnerstag, 22. Mai, im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Eine Frage drängt in besonderer Weise: Wie kann es gelingen, wieder mehr Organspenden zu gewinnen?

Es kann jeden treffen. Nach langer Krankheit. Nach einem Unfall. Aus heiterem Himmel. Mehr als 10.000 Menschen warten nach Angaben der Stiftung Organtransplantation in Deutschland auf eine neue Niere, eine Leber oder ein anderes Organ. Viele hoffen vergeblich. Und die Zahl der Spenderorgane sinkt weiter. Ein triftiger Grund, das nächste WAZ-Nachtforum Medizin diesem Thema zu widmen.

„Projekt neues Leben – Organtransplantationen 2014“, heißt es am Donnerstag, 22. Mai, im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Eindringlich und informativ soll beim Medizinforum vermittelt werden, wie Organspenden Leben retten und verlängern, aus jahre-, oft jahrzehntelanger Qual befreien und bestenfalls zu alter Lebensqualität zurückführen kann.

Rückgang seit 2012 um 25 Prozent

Neue Organe können dieses neue Leben eröffnen. Dass dennoch Tausende vergeblich auf Hilfe warten und sterben, ist dem Mangel an Spenderorganen geschuldet, die zu Lebzeiten oder nach dem Tod bereitgestellt werden. „Der Transplantationsskandal hat die Organspende in Deutschland nachhaltig beschädigt. Die Spenderzahlen sind seit 2012 um 25 Prozent zurückgegangen. Das merken wir auch in Bochum. „Die Wartezeiten werden für die Patienten noch länger als zuvor“, berichtet Prof. Dr. Richard Viebahn, Direktor der Chirurgischen Klinik und des Transplantationszentrums am Knappschaftskrankenhaus Langendreer, und konstatiert „eine fürchterliche Entwicklung“.

Leser diskutieren mit Fachleuten

Welche Zukunft hat die Organtransplantation? Neben Richard Viebahn kommen beim WAZ-Forum vier weitere, bundesweit renommierte Experten in kurzen Eingangssätzen und bei einer Podiumsdiskussion zu Wort:
– „Wir müssen in der Nierentransplantation häufiger auf die Lebendspende ausweichen“, sagt Prof. Dr. Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik am Marien-Hospital Herne.

Anmeldungen ab sofort möglich

Das WAZ-Nachtforum beginnt am Donnerstag, 22. Mai, um 19 Uhr in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer, In der Schornau.

Moderator ist WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt.

Zum Ausklang stehen die Experten bei einem Imbiss und Getränken für persönliche Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Der Besuch des Nachtforums ist wie immer kostenlos. Weil die Plätze begrenzt sind, bitten wir um telefonische Anmeldungen mit Angabe der teilnehmenden Personen: 0800/60 60 710

– „Organspende verdient Vertrauen, weil Organspende Menschenleben rettet“, sagt Peter Fricke, Vorsitzender des Bundesverbandes der Organtransplantierten.
– „Die Überarbeitung der Richtlinien zur Organtransplantation und die Novellierung des Transplantationsgesetzes haben die Grundlage für neues Vertrauen geschaffen“, sagt Prof. Dr. Torsten Verrel, Mitglied der Ständigen Kommission Organtransplantation bei der Bundesärztekammer.
– „Im internationalen Vergleich ist Deutschland weit zurückgefallen. Neues Vertrauen ist aber gegeben“, sagt Dr. Michael Bos, Vorsitzender der Ethikkommission der Stiftung Eurotransplant.

Selbstverständlich können sich unsere Leser an der Diskussion beteiligen. Zuvor schildern zwei Patienten ihr Schicksal und ihren Alltag nach einer Pankreas- bzw. Nierentransplantation in Langendreer: ihr „Projekt neues Leben“.