Bochum.

Noch merken Fatin, Berlin, Leonie-Joy, Lennox und Diara nichts davon, dass ihre Schule – zur Zeit – keine Rektorin hat. Für die Schüler einer dritten Klasse der Lina-Morgenstern-Grundschule Standort Altenbochum hat sich der Schulalltag (noch) nicht geändert. „Wir fangen das als Kollegium auf“, sagt Barbara Lietschulte (55).

Sie ist die dienstälteste Lehrerin an der Verbundgrundschule Standort Altenbochum. Dadurch ist sie „automatisch“ an verantwortliche Stelle gerückt, als klar war, dass die kommissarische Schulleiterin Sylke Poschadel-Holschbach längerfristig fehlen würde. Poschadel-Holschbach war im Herbst 2012 an führende Stelle gerückt. Seitdem ist die Grundschule eine: Schule ohne Rektorin.

Kein Dauerzustand

„Wir wollen nicht Jammern“, sagt Silvia Bergmann (51), die zusammen mit Lietschulte die „Gesamtorganisation“ übernommen hat. „Wir haben die Aufgaben verteilt. Es funktioniert, weil wir es auf viele Schultern verteilt haben. Aber ein Dauerzustand kann das nicht sein. Wir können nicht mal eben 27 Stunden aufteilen.“

Die Arbeit einer Rektorin ist vielschichtig. „Das ist eine Managementgeschichte“, sagt Bergmann. „Sie muss sich um die Post, die Mails kümmern. Sie führt die Gespräche mit Eltern, erstellt Vertretungspläne, Stundenpläne, organisiert Fortbildungen, bereitet Konferenzen und Schulfeste vor.“

Hausmeister als Bauherr

Im Fall der Verbundschule Lina-Morgenstern kommt hinzu, dass die Sekretärin am Standort Altenbochum krank ist und das es am Standort in Kornharpen eine Baustelle für den „Offenen Ganztag“ gibt. „Da ist der Hausmeister quasi der Bauherr“, sagt Lietschulte. „Das können wir nicht stemmen.“

Bislang hat es das Kollegium der Lina-Morgenstern-Schule hinbekommen, alle Stunden abzudecken. Unterricht ist bislang noch nicht ausgefallen. „Das würde aber drohen“, sagte Lietschulte, „wenn sich die Situation hier bei uns nicht ändert. Gestern habe ich zum Beispiel ganz viele Unterschriften leisten müssen, weil ich für die Organisation zuständig bin. Wir können das wirklich hier nur kurzfristig auffangen.“

Mit Schulrätin Astrid Niemeyer stehen Lietschulte und Bergmann im ständigen Austausch. „Sie versucht längerfristige Lösungen zu finden“, sagt Lietschulte. „Am Mittwoch hat sie sich gemeldet. Es bahnt sich eine Lösung an.“