Bochum. Das WAZ-Medizinforum am 12. Dezember beschäftigt sich mit dem Thema Demenz. Drei Experten informieren zu den Themen Früherkennung, Diagnose und Behandlung.

Dass man im Alter etwas vergesslicher wird, ist ganz normal. Die Nervenzellen produzieren weniger Botenstoffe, die für das Kurzzeitgedächtnis zuständig sind. Wann aber die Grenze zwischen altersbedingter Vergesslichkeit und einer Form der Demenz erreicht wird, damit beschäftigt sich das WAZ-Forum am 12. Dezember.

Prof. Dr. Georg Juckel, ärztlicher Direktor am LWL-Universitätsklinikum, hat das Programm mit drei Experten besetzt, die in ca. 15-minütigen Vorträgen über ihren Fachbereich informieren werden.

Einfluss des Botenstoffes Dopamin

Prof. Dr. Onur Güntürkün, Biopsychologe von der RUB, wird über den Einfluss des Botenstoffes Dopamin auf das Kurzzeitgedächtnis sprechen und unter anderem darauf eingehen, wie wir der Leistungsabnahme unseres Gedächtnisses aktiv entgegenwirken können.

Beim Thema Diagnose ist Prof. Dr. Jens Wiltfang Experte. Der LWL-Klinikdirektor wird unter anderem erklären, wie man eine drohende Altersdemenz bereits mehr als zehn Jahre vor dem eigentlichen Demenzstadium vorhersagen kann. Denn obwohl es bisher keine vorbeugenden Behandlungsansätze gibt, ist eine frühe Diagnose wichtig, um eben solche zu finden.

Ist die Krankheit erstmal ausgebrochen und sicher diagnostiziert, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Behandlung anzugehen. Zwar kann Demenz nicht geheilt werden, doch gibt es Therapieverfahren, die den Krankheitsprozess aufhalten und die Lebensqualität verbessern können. LWL-Ärztin Dr. Ute Brüne-Cohrs wird über die Thematik „Behandlung und Versorgung von Menschen mit Demenz“ referieren und auch über bestehende Angebote für Bochumer Bürger sprechen. Die Begleitung und Pflege ist für die Angehörigen meist äußerst belastend, so dass die Inanspruchnahme von psychosozialen und betreuenden Aufgaben sinnvoll ist.

Anstieg der Erkrankungen um 20 bis 30 Prozent

Dem Bundesdurchschnitt des demografischen Wandels ist Bochum um rund zehn Jahre voraus, weiß Georg Juckel. „Die Gefahr der Demenz nimmt zu“, so der Mediziner. „In den kommenden zehn Jahren wird es in Bochum einen Anstieg der dementiellen Erkrankungen um 20 bis 30 Prozent geben. Bundesweit haben wir momentan etwa eine Million Demenzkranke, bis zum Jahr 2020 wird diese Zahl voraussichtlich um ein Drittel steigen.“

Das WAZ-Medienforum im Hörsaalzentrum des St. Josef-Hospitals beginnt um 19 Uhr. Moderiert wird die Veranstaltung von WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Im Anschluss an die Vorträge wird es einen Imbiss sowie Erfrischungen geben.