Bochum.. Ein Dorf, wie es in Deutschland kein zweites gibt: An der Kornharpener Straße in Bochum wurde am Samstag der Beginenhof eingeweiht – die bundesweit einzige Frauen-WG mit eigener Kirche; weltoffen und doch familiär. Hunderte Besucher feierten mit. Die Beginen sind endgültig in Bochum angekommen.
Die Planungen für den Beginenhof reichen fünf Jahre zurück. Damals hatte die Heilig-Geist-Gemeinde ihr Ökumenisches Zentrum, das von der Evangelischen Gemeinde mitgenutzt wurde, aus finanziellen Gründen aufgeben müssen. Die Bochumer Wohnstätten (3800 Mitglieder, 2700 Wohnungen) wurden auf das Objekt aufmerksam, kauften das 4700-qm-Grundstück und hatten mit dem Verein „Beginen heute“ sogleich einen Interessenten an der Hand. Im Juni 2012 wurde der erste Spaten gesetzt. Nun ist „das außergewöhnlichstes Bauprojekt unserer Geschichte“ (so Wohnstätten-Chef Hermann Gleich) fertiggestellt.
Gästewohnung und Studenten-WG
Das Areal ist für die Gemeinschaft der christlich-ökumenisch geprägten Frauen ideal. Der Kirchraum blieb erhalten, wurde an die Beginen verpachtet und bildet das Zentrum des kleinen Dorfes. Um das Gotteshaus gruppieren sich zwölf eineinhalbgeschossige Häuser mit freundlichen Erdtönen, eleganten Hochfenstern und markanten Spitzdächern. Zu den 25 Wohnungen (50 bis 100 qm) gesellen sich ein gemütlich eingerichteter Gemeinschaftsraum für Treffen und öffentliche Veranstaltungen, ein Haus für eine Studentinnen-WG (mit Einbauküche) und eine Gästewohnung (mit Frühstück).
Nächstes Treffen am 24. November
An jedem letzten Sonntag im Monat laden die Beginen zum Interessentinnentreffen ein.Nächster Termin ist am 24. November von 16 bis 18 Uhr im Gemeinschaftsraum.Weitere Infos zu den Beginen und ihrem Bochumer Wohnprojekt gibt es im Internet auf www.beginen-heute.de
Als „verhältnismäßig preiswert für diese hohe Ausstattung“ wertet Hermann Gleich die Kaltmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter – zumal sich die Heizkosten dank der Erdwärme „in engen Grenzen halten“. Hinzu kommt eine monatliche Abgabe von 110 Euro, mit der die Beginen den Gemeinschaftsraum und die Kirche finanzieren.
Die Beginen hoffen insbesondere, dass sich auch weitere jüngere Frauen und Mütter für das Wohnprojekt begeistern können. Die Wohnstätten haben neben der Kirche eigens einen kleinen Spielplatz angelegt. Fehlen nur noch die Spielgeräte. Und die Kinder.