Bochum. Im Bochumer Hauptbahnhof kann man jetzt auch per WLAN drahtlos im Internet surfen, sowohl in der Halle selbst als auch auf den Bahnsteigen. Allerdings ist auch Vorsicht geboten, wenn man dort im Netz mit privaten Daten unterwegs ist.

Reges Treiben am Bochumer Hauptbahnhof, die Fahrgäste eilen zu den Gleisen, kaum jemand, der gleichzeitig nicht ein Smartphone in den Händen hält, viele von ihnen surfen im Internet. Ab sofort können sich Reisende am Hauptbahnhof auch per WLAN drahtlos mit ihrem Laptop im Netz bewegen – „sowohl in der Halle selbst als auch auf den Gleisen“, wie Dirk Pohlmann, Pressesprecher der Deutschen Bahn versichert.

Bundesweit sind es inzwischen mehr als 100 Bahnhöfe, die mit WLAN ausgerüstet sind. Das Angebot, das – ganz gleich ob in Hotels, Cafés oder eben an Bahnhöfen gerne genutzt wird – ist dennoch mit Vorsicht zu genießen. Thorsten Urbanski, Pressesprecher des Softwareunternehmens G-Data weiß: „Generell ist es eine gute Sache, wenn Nutzer drahtlos in der Öffentlichkeit im Internet surfen können. Doch der Rechner sollte dafür stets mit einem entsprechenden Schutzpaket mit Firewall ausgestattet sein.“

So warnt der Experte davor, Online-Banking, Einkäufe im Internet oder generell alle Aktionen zu unterlassen, bei denen die Kreditkartennummer eingegeben werden muss. „Vertrauliche Daten sollte man im WLAN nicht preisgeben, man weiß ja nie, wie der Datenverkehr gesichert ist.“

Ein netter Arbeitsplatz dank WLAN

Wer jedoch mit seinem portablen Computer auf der Suche nach einem netten Arbeitsplatz ist, für den kann die WLAN-Nutzung durchaus von Vorteil sein, so wie etwa für „Starbucks“-Besucher Thomas Isenburg. Täglich kommt er mit seinem Laptop im Gepäck ins Café am Dr.-Ruer-Platz. „Beruflich sitze ich viel am Computer und hier recherchiere ich nicht einsam vor mich hin, sondern befinde mich stets in Gesellschaft“, so der Wissenschaftsjournalist.

Dass er dabei immer „spannende Leute“ beobachten kann, macht für den 48-Jährigen den Reiz an der Arbeit außerhalb der vier Wände aus. Auch Kundin Nadine Borkenstein weiß den drahtlosen Internetzugang zu schätzen. „Meist lese ich die Zeitung im Netz.“ Buchungen oder gar Online-Einkäufe erledigt auch sie von daheim. Das Café „konkret“ verfügt derzeit nicht über einen drahtlosen Internetzugang per WLAN, doch das soll sich bald ändern. „Wir suchen noch nach einer rechtlich machbaren und vor allem sicheren Lösung“, so Mitarbeiter Mike Dingens.

Im Tucholsky indes „saß heute ganze zwei Stunden lang eine Frau und war auf der Facebook-Seite unterwegs“, weiß Mitarbeiterin Sarah Michels.

Zurück am Bahnhof. Ein junger Mann an Gleis 5 hält ein Buch in der Hand. Er wird an diesem Vormittag der absolute Exot bleiben.