Bochum. . So früh am Morgen haben die Bochumer Bundespolizisten schon vieles erlebt: Überfalle, Vermisstenanzeigen, Drogen-Razzien. Doch den Wunsch eines 26-jährigen Bochumers, der am Mittwochmorgen an der Wache klingelte, hörte der Beamte bestimmt zum ersten Mal: Der Mann wollte nur ein wenig Plaudern.

Ein 26-jähriger Bochumer hat am Mittwochmorgen, 14. August, an der Wachentür der Bundespolizei in Bochum geklingelt und den Beamten um ein Gespräch gebeten.

Wie sich später herausstellte, wurde der Mann bereits vermisst. Er war aus einer LWL-Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie abgängig. Der Bochumer klingelte am frühen Morgen gegen 4.20 Uhr an der Wachentür des Bundespolizeireviers in Bochum. Der wachhabende Beamte ließ den Mann herein. Doch er wollte weder eine Anzeige aufgeben, noch benötigte er anderweitig Hilfe.

Per Gerichtsbeschluss in Klinik eingewiesen

"Ich würde mich gerne mit ihnen unterhalten", ließ der 26-Jährige den Beamten stattdessen wissen, suchte, so ein Polizeisprecher, nur nach einem Gesprächspartner. Trotzdem überprüften die Bundespolizisten währendessen sicherheitshalber die Personalien des Mannes.

Dabei stellte sich heraus, dass der Mann per Amtsgerichtsbeschluss in eine Klinik eingewiesen wurde und dort auch dauerhaft untergebracht sein sollte. Nach Rücksprache mit der zuständigen Klinik wurde er anschließend durch Bundespolizisten dorthin überstellt.