Bochum. Wenige Tage nach dem fröhlichen Ende von Bochum Total herrscht Entsetzen im Bermuda-Dreieck. Ein Bericht über die mutmaßliche Vergewaltigung eines besinnungslosen Kneipengastes weckt bei Gastronomen und Besuchern gleichermaßen Angst und Sorge. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln - bislang ohne Erfolg.
Wie die WAZ meldete, soll am frühen Sonntagmorgen des 12. Mai ein 29-jähriger Mann in einer Gaststätte im Bermuda-Dreieck betäubt worden sein. Unbekannte hätten ihm offenbar K.o.-Tropfen ins Getränk gemischt. Von zwei Männern sei er in eine Wohnung geschleppt und mit Hilfe zweier weiterer Männer mehrere Stunden sexuell missbraucht worden, ehe ihm die Flucht gelungen sei, schildert der 29-Jährige. Er hat Anzeige bei der Polizei erstattet.
Nach WAZ-Informationen sollen bei dem Kneipengast Spuren einer Vergewaltigung festgestellt worden sein. Staatsanwalt Dr. Christian Kuhnert bestätigt die Ermittlungen, ohne allerdings Einzelheiten zu nennen. Mit Fotos einschlägig bekannter Sexualstraftäter sowie Phantombildern, die nach den Beschreibungen des 29-Jährigen angefertigt wurden, werde nach den Tätern gefahndet. „Ergebnisse liegen nicht vor“, bedauert Dr. Kuhnert.
Personal hat nichts bemerkt
Auf bewegte Bilder direkt aus der Kultkneipe können die Ermittler nicht zurückgreifen. Zwar ist in der Gaststätte eine Videokamera installiert – hauptsächlich, um Handtaschendiebe abzuschrecken bzw. zu überführen. Sehr wahrscheinlich wurden auch die mutmaßlichen Vergewaltiger gefilmt. „Doch leider kam die Polizei zu spät. Unsere Videobänder werden nach drei Tagen überspielt. Als die Beamten zu uns kamen, war schon alles gelöscht“, berichtet der Inhaber der WAZ. Seine Angestellten hätten in der Nacht keine auffälligen Beobachtungen gemacht. Dazu sei es auch zu voll gewesen. Bis in die Morgenstunden herrscht in dem Szene-Treff am Wochenende reger Betrieb. Sicher aber sei: „Niemals hatten wir Ärger mit K.o.-Tropfen. Unglaublich, dass das bei uns passiert sein soll.“
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„Anzeigen wegen K.o.-Tropfen sind trotz der großen Zahl von Gaststätten in Bochum sehr selten“, bekräftigt Polizeisprecher Guido Meng. Wenn es Verdachtsfälle gibt, sei die Beweisführung schwierig: Die meisten Substanzen lassen sich nur kurze Zeit, maximal sechs bis zwölf Stunden nach Verabreichung, nachweisen. Und: „Vor allem Jugendliche verwenden K.o.-Tropfen mitunter als Schutzbehauptung. Sie geben an, jemand habe ihnen ,etwas ins Glas getan’, um zu vertuschen, dass sie betrunken waren oder Drogen genommen haben.“