Schwerte. Mit K.o.-Tropfen soll ein Mädchen beim Abi-Ball des Schwerter Ruhrtal-Gymnasiums betäubt worden sein. Nach dem offiziellen Teil des Abends am Donnerstag hatten die Jugendlichen weitergefeiert. Was dann in der Party-Nacht passierte, ist jetzt ein Fall für die Polizei.

Die Abi-Feier des Schwerter Ruhrtal-Gymnasiums ist ein Fall für die Polizei. Ein Mädchen soll nach dem offiziellen Teil des Balls mit K.o.-Tropfen betäubt worden sein. Polizeisprecherin Vera Howanietz bestätigt: "Uns liegt eine Anzeige vor."

Blutproben seien entnommen worden und würden nun beim chemischen Untersuchungsamt ausgewertet. Da man allerdings nicht wisse, nach welcher K.o.-Droge man suchen müsse, könne das dauern. Zudem bestehe das Problem, dass die meisten dieser Mittel vom Körper schnell abgebaut würden.

Eine Menge Alkohol war im Spiel

Da die Eltern aber schnell reagiert und das Kind ins Krankenhaus gebracht hätten, gebe es durchaus eine Chance, noch Reste der Droge zu finden, so die Polizeisprecherin. Bislang befinde man sich aber noch im Ermittlungsstadium und müsse auch eine ganze Reihe von Gästen vernehmen, so Howanietz. Denn das Geschehen am Abend war eher unübersichtlich. Und es sei wohl auch eine Menge Alkohol im Spiel gewesen.

K.o.-Tropfen

K.o.-Tropfen dienen dazu, das Opfer bewusst- und hilflos sowie handlungsunfähig zu machen.

In den Tropfen können Wirkstoffe enthalten sein, die sich auch in Betäubungsmitteln und starken Psychopharmaka finden.

Die Polizei rät, Getränke direkt bei der Bedienung zu bestellen und selbst entgegenzunehmen.

Bei Übelkeit, Schwindel, Willenlosigkeit oder plötzlicher Müdigkeit am besten den Notruf unter 112 wählen.

Die ausschweifenden Feiern nach den Abibällen werden offenbar immer mehr zum Problem. "Nach dem offiziellen Ball kommt bei uns ein Sicherheitsdienst", erklärt Tobias Bäcker von der Rohrmeisterei. Doch dessen Mitarbeiter könnten zwar im Saal für Sicherheit sorgen, nicht aber im gesamten Bereich des Plateaus.

Gerüchte um zwei Vorfälle

Oft kämen, nachdem die Eltern gegangen sind, bis zu 500 jugendliche Gäste, um an der Feier nach dem Fest teilzunehmen. Von dem Vorfall habe er zwar auch gehört, offiziell habe aber bislang niemand die Rohrmeisterei deswegen kontaktiert, so Bäcker.

Gerüchten zufolge waren es zwei Mädchen, die in der Nacht verschwunden seien, später wieder ganz woanders aufgetaucht sind und sich nicht erklären konnten, wie sie dorthin kamen. Die Polizei habe bislang nur von einem Vorfall Kenntnis, so die Sprecherin der Polizei.

Mädchen soll es wieder besser gehen

Am Donnerstagabend hatte der G8-Jahrgang des Ruhrtal-Gymnasiums seinen Abiball in der Rohrmeisterei gefeiert. Bei den betroffenen Mädchen soll es sich aber nicht um Abiturientinnen, sondern um Gäste gehandelt haben. Zumindest in dem Fall, in den die Polizei eingebunden war, soll es der Jugendlichen wieder besser gehen.