Bochum. Die „Mutter aller Innenstadtfestivals“ erlebt vom 11. bis 14. Juli ihre 28. Auflage. Die Programme der letzten Jahre zieren manche großen Namen

„Ach, ehrlich?“ Die Bochum Total-Macher wissen nicht, wie häufig sie diesen überrascht-ungläubigen Ausruf vernommen haben. „Selbst Stammbesucher“, sagt Sprecher Björn Büttner, „haben mitunter vergessen, welche späteren Rock- und Popgrößen in ihren Anfängen bei uns auf der Bühne standen.“

Bewährte Partner mit im Boot

Silbermond, Seeed, Kraftklub, Boss Hoss, Wir sind Helden, Casper, Bosse, H-Blockx, Kool Savas oder Frida Gold: Illustre Namen zierten in den vergangenen Jahren die selbst ernannte Mutter aller Innenstadtfestivals. Vom 11. bis 14. Juli lässt es „Mama“ zum 28. Mal krachen. Besser: Papa. Denn der Erfinder und Mastermind von BO Total ist damals (heißt: 1986) wie heute der Gleiche: Marcus Gloria, Chef der Agentur Cooltour.

Mit seinen bewährten Partnern, u.a. Zeltfestival-Macher Heri Reipöler, verheißt Gloria „nach einem Herbst der Schmähungen über unsere schöne Stadt mal wieder ein richtiges Highlight für alle Bochumer und Besucher“. 81 Künstler und Bands listet das jetzt erschienene Programmheft auf 62 Seiten auf – darunter so arrivierte Sänger und Kombos wie Thomas Godoj, Pohlmann, Jupiter Jones, Youthkills (das sind die Söhne der 80er-Heroen Duran Duran), Bollock Brothers oder Boppin’ B.

Einheitsgage von 250 Euro

Bei Bochum Total herrscht Gleichbehandlung. „Es gilt eine Einheitsgage von 250 Euro plus Aufwandsentschädigung. Anders wäre ein Festival dieser Größenordnung nicht zu stemmen“, betont Björn Büttner. Warum trotz kleiner Gagen auch größere Acts nach Bochum kommen? „Weil wir in der Branche einen hohen Stellenwert genießen. Weil sie ein Umsonst & Draußen-Format unterstützen wollen. Und natürlich, weil die Musiker viel Spaß haben“, antwortet der langjährige BO-Total-Sprecher.

Finanziell sei die Großveranstaltung gleichwohl „kein Selbstläufer, sondern ein ständiger Drahtseilakt“. Bis zu eine Million Besucher strömen jährlich aus ganz Europa herbei. „Aber es gibt halt keine Eintrittsgelder. Der Kostenapparat allein für die Security ist massiv. Einnahmen gibt es allein durch unseren eigenen Getränkeverkauf und unsere Sponsoren (darunter weiterhin die Sparkasse und Stadtwerke, die Red.)“, berichtet Björn Büttner.

Festival ist sicher finanziert

Das Festival 2013 steht auf sicheren Beinen. Die Standorte der Bühnen bleiben gleich. Es gilt wieder das bewährte Glasverbot. Nach 22 Uhr geht’s mit Live-Musik in den Clubs weiter. T-Shirts und die beliebten Festivalbändchen warten auf Abnehmer.

Maxim, McFitti oder Lazou: „Es sind wieder einige Bands am Start, die hohes Starpotential haben“, verkündet Björn Büttner. Auf dass auch in den nächsten Jahren gefragt wird: „Ach, ehrlich?“