Bochum. .
Auch am Dienstag ist die Solidarität mit den Opelanern deutlich sichtbar, als der Betriebsrat und die Mitarbeiter sich hinter dem Zaun an Tor 1 versammeln.
Hoffnung für die Produktion
Einige Mitarbeiter und Solidaritäts-Bekundende grüßen sich während der Reden per Handschlag durch den Zaun hindurch, der das Werksgelände umgibt: Manch einer außerhalb des Opel-Geländes war auch einst bei Opel tätig und kann nachvollziehen, was die Beschäftigten derzeit bewegt.
„Ich habe selbst 31 Jahre im Werk gearbeitet“, sagt Werner Günther, der angibt, schon den Streik 2004 „an erster Front mitgemacht“ zu haben. Heute steht er auf der anderen Seite des Zauns, seine Tochter ist bei Opel beschäftigt, seine Solidarität sei aber davon unabhängig. Er hege noch Hoffnung, dass die Produktion in Bochum über 2016 hinaus gehe, sagt der 56-Jährige.
„Mal gucken, was heute passiert“
Einen weniger optimistischen Eindruck macht Timm Demtröder. Er ist 24 Jahre jung und ist heute als Opelaner hierher gekommen, um „endlich etwas Konkretes zu erfahren. Man ist schon so lange im Ungewissen“, sagt Demtröder. Schon seit Jahren gingen die Informationen hin und her, meint er. Für ihn scheint das Aus inzwischen fast definitiv: „Da muss man sich die Nachrichten abholen, die es heute hier gibt.“
Auch Werner Lange war einst bei Opel beschäftigt. „Mal gucken, was heute passiert“, sagt er resigniert. Er selbst sei „nach 41 Klebejahren über den Abfindungsprozess ausgeschieden“. Für ihn ist das Ziel von GM eindeutig: Man wolle die Marke Opel kaputt machen, sie verdrängen, um auf dem europäischen Markt Platz für die „Chevys“, Autos der Marke Cheverolet, zu schaffen. „Viele der älteren Mitarbeiter, die den ganzen Prozess mitbekommen haben, sind sicher ähnlicher Meinung“, ist Lange überzeugt.