Bochum. Die Visualisierungen der Architektur-Idee für einen Campus auf der City-Brache werden ab sofort auf einem Aktionsgelände an der Viktoriastraße vorgestellt. Mit dem Campus in der City könnte die RUB mehr Präsenz in der Stadt zeigen. Sowohl Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz als auch Prof. Dr. Elmar Weiler als Rektor der Ruhr-Universität haben sich zur Präsentation in Bochum angekündigt.
Seit 2008 ist die Innenstadtbrache, die sich auf über 5 Hektar vom Citytor Süd, Konrad-Adenauer-Platz, bis zur Bessemer Straße hin zieht, für die so genannte Kreativwirtschaft vorgesehen. Fünf- bis zehnstöckige Häuser sieht der Bebauungsplan teilweise vor. Doch die Initiative des Uni-Projektes „C60 - Collaboratorium für kulturelle Praxis“ hat offenbar auch bei der Stadt für ein erstes Umdenken gesorgt.
Zur Eröffnung der Ausstellung zur visionären Architekturidee von einem Campus in der City haben sich Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz und Ruhr-Universitäts-Rektor Prof. Dr. Elmar Weiler angekündigt.
RUB: Gerne mehr Präsenz in der Stadt
Dass die RUB gerne verstärkt Präsenz in der Stadt zeigen würde, ist bekannt. Dass dafür das Gelände an der Viktoriastraße in Frage kommen könnte, ist relativ neu. Eigentlich sollte das teure Filetgrundstück an Unternehmen vermarktet werden. Doch es blieb lange grün. Allein die Kunst eroberte es kurzzeitig, mit Performances und als Präsentationsort.
Dr. Sven Sappelt, C60-Macher, hat die Idee von der Univercity ernst genommen und ließ zunächst einmal die Studierenden der Hochschule Bochum von einem künstlerisch-wissenschaftlichen Campus mitten in der Stadt träumen.
Auditorium, aber auch Restaurants und Kinderspielplatz
Deren Entwürfe sind ab heute, 18 Uhr, in einigen transparenten „Gewächshäusern“ auf einem Aktionsgelände an der Viktoriastraße zu sehen. Drei Szenarien sind unter Leitung von Prof. Dr. Xaver Egger entstanden, die allesamt Architektur, Kunst und Wissenschaft in die Landschaft integrieren.
Konkret geht es um Bauten wie ein Auditorium, ein Ausstellungsraum, einen Raum für performative Künste, ein Tagungszentrum nebst Gästehaus, Büros, ein Gründungszentrum, aber auch ein Restaurant und einen Kinderspielplatz. Die bilden ein Argument für die Idee, sie ließen sich Schritt für Schritt realisieren. „Integrativer Campus“ heißt das Ganze dann schließlich, weil hier die Akademie und die Bürgerschaft aufeinandertreffen sollen.
Chance auf Realisierung?
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Inwieweit diese auf dem Blatt zunächst so griffige Idee tatsächlich eine Chance auf Realisierung hat, steht in den Sternen. Dr. Sappelt hofft mit der Präsentation und weiteren Aktionen - etwa der Diskussionsreihe „Hochschule und Stadtentwicklung“ (24.5., 14.6., 5.7., 20.9., 11.10., jeweils 19 Uhr) - die öffentliche Diskussion anzustoßen. „Es ist unsicher, ob das finanziell und politisch funktionieren kann“, sagt er.
Ulf Dannehl, Referent der Oberbürgermeisterin, machte aber im Rahmen eines Vorgesprächs durchaus Mut. Er sagte: „Die Stadt begrüßt den Diskurs und unterstützt ihn aktiv.“ Er hoffe ferner, dass sich Freitag-Abend möglichst viele Ratsmitglieder den Entwurf ansehen. Ob sich schon alle Kräfte in der Stadtspitze von der Idee mehrgeschossiger Landmarken verabschiedet haben, wird sich sicher bald zeigen.