Bochum. Markus Franz ist waschechter Berliner, doch seit Kindheitstagen schlägt sein Herz für den VfL Bochum. Nun beleuchtet sein neues Buch zahlreiche Anekdoten rund um die blaue-weißen Kicker, Fans und Funktionäre. Passend dazu findet am heutigen Mittwoch die “Kneipen-Quiz-Tour“ statt.

„Mitunter unglaubliche Geschichten und Anekdoten“ erzählt der 42-jährige Autor, der zwar ein waschechter Berliner ist, dessen Herz jedoch seit Kindheitstagen für den VfL Bochum schlägt. „Die Jungs von der Castroper Straße“ heißt sein 2005 veröffentlichter Rückblick auf die wechselvolle VfL-Historie. Im neuen Buch beleuchtet der Edel-Fan die jüngere blau-weiße Geschichte – aus eigener Anschauung und dank zahlreicher Gespräche mit Kickern, Anhängern und Funktionären.

Ruhm dauerte nur einen Spieltag

Wer wie Markus Franz seit Jahrzehnten mit dem VfL mitfiebert und -leidet, tritt eine amüsante Zeitreise an. Episoden aus der goldenen Unabsteigbar-Epoche handeln von zurecht längst vergessenen Partien gegen den FC Homburg („ein alberner Verein“), der Relegation 1990 gegen Saarbrücken oder der Tragödie des Dirk Drescher. Bei Auswärtsspiel in Nürnberg musste der Ersatz-Ersatzwart 1985 nach Rot für Croonen zwischen die Pfosten. Dank des 17-Jährigen hielt der VfL das 1:0. Drescher wurde abends ins ZDF-Sportstudio eingeladen. Es blieb sein einziger großer Auftritt auf der Fußballbühne.

Spannend wird’s bei den alten Kamellen. Fotos zeigen Rex Gildo und die Kessler-Zwillinge bei den legendären VfL-Winterbällen. Für Jupp Kaszor endete 1976 eine feucht-fröhliche Spanien-Mannschaftsreise hinter Gittern: Der VfL-Stürmer hatte versucht, mit einem abmontierten Einbahnstraßenschild (!) ins verriegelte Hotel einzusteigen; die Polizei ließ ihn nachts im Gefängnis schmoren.

Die wahrhaft unglaublichste Story rankt sich um Jürgen Köper. „Tiger“ Hermann Gerland hat sie Markus Franz verraten. Danach gab es in den 70ern beim VfL-Training zwei Kabinen: eine für die einheimischen Kicker wie Eggert, Eggeling, Köper, eine für die „Zugereisten“ wie Eia Krämer oder Walitza, „Millionärskabine“ genannt. Eines Tages wollte Köper den Millionarios „zeigen, wie man trifft“. In der Kabine zückte er eine Knarre und schoss eine Kugel in die Decke. „Der Platzwart hielt dicht. Die Geschichte gelangte nie an die Öffentlichkeit“, schreibt Franz. So wird erst jetzt bekannt, warum Köper seither den Spitznamen Ritchie trägt: benannt nach einem Revolverhelden aus Westernzeiten...

Am Mittwoch Kneipen-Quiz

Drei VfL-Altstars und jede Menge Dönekes von damals spielen Doppelpass, wenn die „Kneipen-Quiz-Tour“ am Mittwoch in der „Ritterburg“ unweit des Stadions an der Castroper Straße Station macht.

Das Fachmagazin „Reviersport“ sucht den Fußball-Fuchs im Pott. In zehn Gaststätten im Ruhrgebiet können Fans bis Mitte Juni ihr Wissen zum Thema 50 Jahre Bundesliga unter Beweis stellen: als Einzelkämpfer oder in einem Team von bis zu fünf Freunden.

Das Motto lautet: „Weiße noch...?“ TV-Moderator Ulli Potofski und Quizmaster Frank Baade führen durch das zweistündige Gewinnspiel. Es winken attraktive Preise und der Einzug ins Finale.

Zum Auftakt in der „Ritterburg“ werden Ata Lameck, Katze Zumdick und Peter Közle erwartet. Mit zusammen 891 Bundesligaspielen verkörpern sie den geballten VfL-Sachverstand. Beginn ist um 20 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen auf www.kneipen-quiz-tour.de oder am Mittwoch direkt in der „Ritterburg“ .

Zum Warmmachen hier einige der Kneipen-Quiz-Fragen:

  • Bochums ehemaliger Torschützenkönig Thomas Christiansen ist Däne. Welche zweite Staatsangehörigkeit hat der heute 40-Jährige?
  • Welcher ehemalige Spieler vom VfL Bochum hat einen Sohn, der aktuell beim FC St. Pauli spielt?
  • Wie heißt Bochums erfolgreichster Bundesliga-Torschütze?
  • Welchen Beinamen hatte der VfL-Stürmer Kurt Pinkal?
  • Für welchen Klub spielte der US-Amerikaner Eric Wynalda, bevor er 1994 zum VfL wechselte?

Die Antworten gibt’s in unserer Ausgabe am Donnerstag.