Bochum. . Der Häftling, der aus dem offenen Vollzug der JVA Langendreer geflüchtet war, schwebt nach einem Sturz vom Dach nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Nach einer Genesung muss der 26-Jährige aber wohl wieder in den geschlossenen Vollzug.

Der 26-jährige Strafgefangene, der - wie bereits gemeldet - am vergangenen Montag aus der JVA Langendreer geflüchtet war, schwebt nach seinem zehn Meter tiefen Sturz von einem Dach in Selm nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Allerdings ist sein Zustand weiterhin ernst, sagte die Polizei am Donnerstag.

Der Häftling muss seit Dezember 2011 eine Haftstrafe bis Februar 2014 wegen Einbruchdiebstahls verbüßen. Anfang März war er aus dem geschlossenen Vollzug in den offenen nach Langendreer verlegt worden, wo 155 Menschen inhaftiert sind. Dort sollte er im Mai den Schweißer-Schein machen. Um in den offenen Vollzug zu kommen, müssen Häftling sich - unter anderem - gut geführt haben, drogenfrei sein und als nicht gewalttätig gelten. Innerhalb der JVA können sich die Gefangenen frei bewegen. Das Gelände ist zwar von Zäunen begrenzt, doch diese sind - völlig anders als in der Krümmede - gut überkletterbar. Mit dieser Eigenverantwortung will die Justiz die Häftlinge auf das spätere Leben in Freiheit vorbereiten.

Gründe für Flucht nicht nachvollziehbar

Am Montag hatte sich der 26-Jährige krank gemeldet. Nachher war er nicht mehr auffindbar. Auf welchem Weg genau er geflüchtet ist, weiß die JVA nicht. Auch die Gründe für die Flucht, so der stellvertretende JVA-Leiter Detlef Wenzel, könne man „nicht nachvollziehen“. Schließlich hätte er Ende 2013 vorzeitig auf Bewährung freikommen können.

Die Polizei fand ihn am Dienstagabend, 23.30 Uhr, in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in seiner Heimatstadt Selm (Kreis Unna). Dort lebte sein soziales Umfeld. Er kletterte aufs Dach und stürzte ab.

Sollte er genesen, müsste er wieder in den Knast - aber in den geschlossenen. Er habe sich, so Wenzel, die „Chancen verbaut, vorzeitig entlassen werden zu können“.