Bochum. . In Bochum gab es im vergangenen Jahr erheblich mehr Wohnungseinbrüche als im Jahr davor - insgesamt fast 1500 Einzelfälle. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies ein Anstieg um fast 31 Prozent an. Das wurde bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2012 bekannt.

Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist in Bochum dramatisch angestiegen. Im vergangenen Jahr registrierte die Kripo fast 31 Prozent mehr Einbruchstaten im Stadtgebiet als im Jahr davor. Kripo-Chef Andreas Dickel befürchtet am Montag bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2012, dass die Fallzahlen noch drei bis fünf weitere Jahre ansteigen könnten. „Dass der Trend noch nicht gebrochen ist, schließe ich nicht aus.“

Einbruchsdiebstähle sind mithin das ganz große Problemgebiet der Kripo. Fast 1500 Taten wurden im vergangenen Jahr in Bochum gemeldet - 350 mehr als im Jahr 2011. Hinzu kommt, dass auch die Aufklärungsquote bei diesem Delikt weiterhin objektiv schlecht ist - sie beträgt 15,56 Prozent.

Die Einbrecher, sagte die Kripo, gehen immer professioneller vor. Unter den Tatverdächtigen vermutet die Polizei auch viele Rumänen und Bulgaren oder hat sie bereits ermittelt. Ermittelt heißt aber nicht gefasst oder gar eingesperrt. Es heißt nur, dass man eine Tat einer bestimmten Person zuordnen kann. Und auch wer erwischt wird, muss nur selten mit U-Haft rechnen. Bis DNA-Ergebnisse ausgewertet sind, konnten sich viele Verdächtige längst wieder absetzen.

Immer mehr Fahrrad-Diebstähle

Hinzu kommt, dass die Beschuldigten bei der Polizei kaum Aussagen machen, um niemandem aus ihrem Umfeld mitzubelasten. „Das macht uns die Arbeit im Einbruchssektor sehr schwer“, sagte Dickel.

Rumänische und bulgarische Tatverdächtige wurden im Bochumer Polizeibezirk (mit Herne und Witten) ohnehin vermehrt in vielen Straftatbereichen ermittelt. Die Anzahl der rumänischen Verdächtigen hat sich gegenüber 2010 mehr als verdoppelt (588 zu 259), die mit bulgarischer Herkunft fast verdreifacht (309).

Nur auf die Stadt Bochum bezogen, hat auch die Gewaltkriminalität zugenommen. 1551 Fälle wurden im Vorjahr gemeldet - ein Anstieg um acht Prozent. Auch Raubüberfälle auf offener Straße, namentlich Handtaschenraub, passierten in Bochum immer öfter. Insgesamt wurden in der Stadt im Vorjahr 38 351 Straftaten bekannt. Auch dies ein leichter Anstieg.

Nicht zuletzt macht auch ein altes Phänomen, der Fahrraddiebstahl, der Kripo zunehmend Arbeit. Im gesamten Bereich der Polizeibehörde wurden über 500 Fahrräder mehr gestohlen als im Vorjahr - eine Zunahme um 37 Prozent. Die Kripo macht die hohen Metallpreise und die Beliebtheit der Zweiräder in Osteuropa dafür verantwortlich.

52 Prozent aller Straftaten in Bochum wurden aufgeklärt

Die Kripo konnte aber auch gute Entwicklungen vermelden. Deutlich gesunken sind im Jahr 2012 die Fälle von Handtaschendiebstahl und Diebstählen aus Kfz. Auch Kraftfahrzeuge selbst wurde viel weniger gestohlen.

52 Prozent aller Straftaten in Bochum wurden aufgeklärt - die höchste Quote aller großen Ruhrgebietsstädte.

Bekannt wurde gestern, dass es im Fall des getöteten Polen (54), der am 22. Dezember 2012 in einem Garten an der Westenfelder Straße aufgefunden wurde, ein früherer Mitbewohner unter Verdacht steht. Er wird in Polen oder Skandinavien vermutet.