Bochum. 140 politisch interessierte Menschen folgten der Einladung der Bochumer SPD und nahmen an einem Workshop teil, der Leitlinien für die zukünftige Arbeit der Partei entwickeln sollte. Zirka jeder zehnte Gast hatte kein Parteibuch.

Wer eine Podiumsdiskussion mit illustren Gästen erwartet hatte, war fehl am Platz. Der für alle Bürger offene Workshop der SPD Bochum zur eigenen Zukunft stand am Montagabend im Jahrhunderthaus ganz im Zeichen von Gruppenarbeit.

„Was muss und wie muss es geschehen, damit sich die SPD Bochum die Meinungsführerschaft erarbeitet?“, lautete eine von drei Fragen, die rund 140 Teilnehmer lebhaft diskutierten. Eine erste Antwort dazu dürfte Thomas Eiskirch, den Vorsitzenden der Partei vor Ort, gefreut haben. „Die Partei darf kein geschlossener Club sein“, hieß es.

Nicht die üblichen Deligierten

Diese Aussage bestätigt Eiskirchs Weg, die Partei für Nichtmitglieder zu öffnen und mit Veranstaltungen zu politischen Themen die Meinungsbildung in der SPD zu forcieren, aber eben auch Impulse von außen zuzulassen.

Der Workshop am Montag war ein weiterer Schritt in diese Richtung. „Heute sind hier nicht nur alte Parteihasen zugegen, sondern viele, die ich gar nicht kenne“, freute sich Geschäftsführer Manfred Rakowski über den regen Zuspruch. Natürlich seien darunter viele Sozialdemokraten. „Es sind aber eben nicht die üblichen Delegierten und ich schätze mal zehn Prozent der Teilnehmer sind gar nicht in der Partei.“

Transparenz und Öffentlichkeit

Diskutiert wurde am Montag auch, wie sich die SPD für Menschen mit aktuellen Lebens- und Arbeitsmodellen – Singlehaushalte, Alleinerziehende, Patchworkfamilien – inhaltlich und organisatorisch besser aufstellen kann. Auf der Agenda stand zudem die Frage, wie die Partei besser mit den Bürgern ins Gespräch kommen kann, um ihre Anliegen zu erfassen und um sich für sie stark zu machen.

Zwei Punkte wurden dabei schnell deutlich. Die Arbeit der Partei muss insgesamt transparenter und öffentlicher werden. „Ein wichtiges Thema war auch die Glaubwürdigkeit von Politik“, so SPD-Sprecher Sebastian Hammer. „Die Menschen fordern ganz klar, dass Politik tut, was Politik sagt.“

Ende April sollen die Ergebnisse des Workshops vorliegen und in den Ortsvereinen diskutiert werden.