Die SPD in Bochum will Meinungsführer sein und dabei verstärkt Nicht-Mitglieder einbinden. Der Vorsitzende Thomas Eiskirch (42) lädt daher Mitglieder, aber auch politisch Interessierte ohne Parteibuch ein zu einem Workshop am Montag, 18. Februar, 19 Uhr, im Jahrhunderthaus. „SPD Bochum – Sozialdemokratie 2020“, lautet das Thema.
„Noch sind wir größer als die Fußballabteilung des VfL Bochum“, sagt Eiskirch – augenzwinkernd. Dieser Vergleich verdeutlicht das Problem. Mit 5000 Mitgliedern ist die SPD zwar immer noch die größte Partei Bochums, sie hat aber kräftig an Zuspruch verloren. Eiskirch: „Wir waren mal 10 000 und diese Strukturen haben wir immer noch.“
Wer aber denkt, der Landtagsabgeordnete wolle als erstes Strukturen verändern, irrt. Eiskirch setzt bei den Köpfen an. Wer Meinungsführer sein wolle, der müsse in der Lage sein, sich eine Meinung zu bilden. Dazu soll der Workshop ebenso dienen wie die Infoabende in 2012 zu Themen wie Salafismus, Vorratsdatenspeicherung oder zur Finanzierung des Staates.
„Wir sind stolz darauf, wer und was wir sind. Und wir wissen, dass wir so nicht bleiben können“, hat Eiskirch seine Einladung zum Workshop überschrieben. Die SPD bilde mit 80 Prozent ihrer Mitglieder nur 20 Prozent der heutigen Lebenswirklichkeit ab, daher seien Außenstehende willkommen, um die Partei zu befruchten. Im Vorfeld der Veranstaltung hat die SPD vier Gruppen interviewt: Altmitglieder, Neumitglieder, junge Funktionäre und Menschen, die die Stadt gestalten wie Esther Münch und Markus Gloria. Die Erkenntnisse daraus sollen Basis für die Diskussionen am Montag sein.