Ratzingers Ex-Sekretärin aus Bochum freut sich auf ein Wiedersehen
•
Lesezeit: 3 Minuten
Bochum.. Ursula Carola Closset war früher die Sekretärin des damals 36-jährigen Theologieprofessors Joseph Ratzinger. Damit, dass er einmal Papst werden würde, hatte sie nie gerechnet. Noch immer unterhält sie einen guten Kontakt und freut sich nun auf ein Wiedersehen.
Zarte 18 Jahre jung war Ursula Carola Closset, als sie sich 1963 um den Job einer Sekretärin an der katholisch-theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms Universität in Münster bewarb. Dass ihr damaliger „Chef“, der aufstrebende Theologieprofessor Joseph Ratzinger, einmal Papst werden würde, hätte sie sich damals wohl nicht träumen lassen. Drei Jahre arbeitete Ursula Closset am Lehrstuhl für Ratzinger, den damals 36-jährigen Theologen. Schon in jungen Jahren hatte er sich als Berater für den legendären Kölner Kardinal Joseph Frings und als Mitarbeiter während des zweiten Vatikanischen Konzils einen Namen gemacht.
Bis heute fühlt Ursula Closset sich verbunden mit dem Menschen, den sie einst in Münster kennenlernte. Seit vielen Jahren lebt die Witwe nun schon in Bochum. „Er hat seine Grenze erkannt. Ich persönlich habe schon seit geraumer Zeit mit einer solchen Nachricht gerechnet“, sagt sie im Gespräch mit der WAZ.
Einladung zur Audienz
Drei Jahre arbeitete sie für ihn in Münster, denn sie bekam tatsächlich damals die Stelle, und das, obwohl sie keinerlei Berufserfahrung hatte. Ratzinger habe sie stets mit großem Respekt behandelt: „Ich hatte nie das Gefühl, dass er auf mich herabsah.“ Als Ratzinger nach drei Jahren einem Ruf nach Tübingen folgte, bedauerte sie das sehr. Bis in die heutige Zeit unterhält sie einen guten Kontakt.
Papst Benedikt tritt zurück
1/56
„Noch im Januar gab es eine Einladung zu einer Audienz nach Rom“, erzählt Ursula Closset. Leider habe man den Termin nicht wahrnehmen können. Aber ein Treffen im März sei fest vereinbart worden. „Womöglich hat er dazu jetzt noch mehr Zeit“, hofft sie. Noch Ende letzten Jahres schrieb sie dem Papst einen Brief. Dort heißt es an einer Stelle: „Heute möchte ich Ihnen, Heiliger Vater, von Herzen weiterhin viel Kraft wünschen für Ihr Amt (...).“
Über das Wiedersehen gefreut
Bereits im Jahr 1998 traf sie den damaligen Kardinal Joseph Ratzinger anlässlich eines Symposiums im westfälischen Ahaus einmal wieder. Er habe sie sofort wieder erkannt, obwohl sie sich viele Jahre nicht gesehen hatten und sich über das Wiedersehen gefreut. Jetzt freut sie sich trotzdem auf eine Audienz in Rom, obwohl aufgrund des Rücktritts noch nicht sicher sei, ob es zu der geplanten Begegnung kommen kann.
Gegenüber der WAZ betont Ursula Closset: „Ich bin glücklich darüber, dass er diesen Schritt getan hat. Und es passt sehr gut zu seinem vorausschauenden Wesenszug, den ich schon damals in Münster bei ihm wahrgenommen habe.“ Sie geht daher sogar noch einen Schritt weiter und dankt Papst Benedikt für seine jetzige Entscheidung, denn diese sei auch eine Entscheidung für die Katholische Kirche in der ganzen Welt und verdiene jede Anerkennung.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.