Essen.. So schleppend wie sich der närrische Lindwurm durch die Straßen zog, schien gestern auch die Nachricht vom Papst-Rücktritt gestern nur langsam zur Politik durchzudringen. Auf der Ehrentribüne an der Huyssenallee, wo sich alles um den Karneval drehte, zückten viele zunächst ihr Internet-Handy, bevor sie etwas sagen mochten.
So schleppend wie sich der närrische Lindwurm durch die Straßen zog, schien gestern auch die Nachricht vom Papst-Rücktritt gestern nur langsam zur Politik durchzudringen. Auf der Ehrentribüne an der Huyssenallee, wo sich alles um den Karneval drehte, zückten viele zunächst ihr Internet-Handy, bevor sie etwas sagen mochten.
„Die Entscheidung des Papstes verdient vollsten Respekt“, lässt Kai Gehring (Grüne) nach kurzer Bedenkzeit verlauten, „ich denke, sie dient dem Wohl der Kirche“. Sein entschiedener Einsatz für Frieden und gegen Armut gehöre zu den Verdiensten Papst Benedikts, meint der Bundestagsabgeordnete, allerdings habe sich wenig am Verbot der Empfängnisverhütung, der Diskriminierung Homosexueller und bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen getan. „Ich hoffe auf einen Nachfolger, der näher an der Lebensrealität der Menschen ist“, so Gehring.
„Ein Papst bleibt lebenslang im Amt“
Für real hält Ratsherr Udo Karnath (SPD) die Meldung erst nicht: „Ich dachte, das sei ein Scherz“, beschreibt er seine Reaktion, „ich konnte es nicht glauben, als ich das im Radio hörte“. Es sei doch eigentlich üblich, als Papst bis zum letzten Tag im Amt zu bleiben. So recht vermag er darüber noch nicht zu urteilen, denn „wer weiß, welche Gründe dahinter stecken“. Auch Bürgermeister Rudolf Jelinek (SPD) runzelt verwundert die Stirn unter der Narrenkappe: „Diesen Fall hat es ja so noch nie gegeben“, gibt er zu bedenken, „und eigentlich erwarte ich, dass er durchhält – als Stellvertreter Gottes auf Erden“. Vorgänger Papst Johannes Paul II habe sein Amt trotz hohen Alters nicht aufgegeben.
„Absolute Achtung“ bringt Susanne Glunz-Paß der Entscheidung des Kirchenoberhauptes entgegen. Während ihr Ehemann, Oberbürgermeister Reinhard Paß, die Nachricht für einen Scherz hält, als er nach dem Umzug die Tribüne betritt, kann sie sich bereits zu diesem Urteil durchringen. Sie sei zwar erstaunt, dass ein Papst-Rücktritt überhaupt möglich sei, habe aber „vollstes Verständnis, wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geht“. Das Amt verlange ein höchstes Maß an Verantwortung, gerade angesichts der aktuellen Debatten zur katholischen Kirche.
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