Bochum. . Die Bochumer Berufsfeuerwehr mit ihren 380 Einsatzkräften muss mit steigender Arbeitsbelastung fertig werden. Der Personalrat sieht die Ursache in der stark steigenden Anzahl der Fahrten des Rettungsdienstes - dem Transport von Erkrankten und Verletzten.

Die Bochumer Berufsfeuerwehr mit ihren 380 Einsatzkräften muss mit einer immer höherer Arbeitsbelastung fertig werden. Das erklärte am Freitag der stellvertretende Vorsitzende des Personalrates, Frank Oldach, der WAZ-Mediengruppe. Er bestätigte damit einen Zeitungsbericht.

Das Problem liegt offenbar nicht an den Löscheinsätzen und technischen Hilfeleistungen. Quantitativ mit Abstand am meisten gefordert wird die Feuerwehr durch ihren Rettungsdienst - die Rettung und der Transport von Erkrankten und Verunglückten. Allein im Jahr 2011 musste der Rettungsdienst fast 50 000 Mal raus - ein Anstieg von 15 000 Fahrten seit dem Jahr 2000, wie Oldach sagt. Das habe zur Folge, dass viele Arbeiten im Hintergrund auf der Wache liegen blieben - etwa in den Werkstätten für die Fahrzeuge, die Atemschutzgeräte und die Medizin-Produkte.

„Auf Kante genäht“

Bochum, sagt Oldach, stehe im Vergleich ganz schlecht da: 106 Feuerwehrleute gebe es pro 100 000 Einwohner, in Düsseldorf seien es 164, im NRW-Schnitt 142, im Bundesschnitt 131. Eine Gefahr für die Bevölkerung sieht er zwar nicht. Rechtzeitiges Löschen und schnelle Rettungsfahrten seien gewährleistet. Aber: „Die Sicherheit der Kollegen leidet darunter.“ Teilweise wurden die Trupps bei Löschangriffen schon nicht mehr von außen durch Sicherheitstrupps flankiert. Als Grund für diese Personalsituation sieht Oldach einen „Sparzwang“. Schon jetzt seien Feuerwehrleute in andere Städte, etwa nach Dortmund, abgewandert. Das werde sich noch verstärken.

Feuerwehr-Dezernentin Diane Jägers räumte am Freitag auf WAZ-Anfrage ein, dass man bei der Feuerwehr personell „auf Kante genäht“ sei. „In der Grundeinschätzung“ habe Oldach durchaus Recht. In Kürze werde die Personallage genau analysiert. Sie erwarte, dass dabei ein Mehrbedarf festgestellt werde. Sollten die Zahlen belastbar seien, ist ihr bei der Lösung des Problems aber nicht bange. „Da bin ich nicht aufgeregt, weil ich die Bochumer Politik immer so erlebt habe, dass wir solche Fragen in breitem Konsenz lösen.“