Bochum. .

Rund 1100 Kurden demonstrierten am Samstag lautstark in der Innenstadt. Die Demonstranten skandierten pro kurdische Parolen und erklärten sich solidarisch mit den drei am 10. Januar in Paris ermordeten kurdischen Frauen. Viele Demonstrationsteilnehmer schwenkten Fahnen mit dem Bild des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan. Etliche Frauen kamen in ihrer Nationaltracht und trugen Tücher in den kurdischen Nationalfarben grün, gelb und rot.

Ein Großaufgebot an Polizei und Bereitschaftspolizei sicherte den Demonstrationszug. Die Demonstranten hatten sich zu einer Auftaktkundgebung um 14 Uhr direkt am Hauptbahnhof getroffen. Während des Demonstrationszugs über den Südring in Richtung Husemannplatz kam es immer wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Im Vorfeld hatte die Bogestra darauf hingewiesen, dass es im Zusammenhang mit dieser Veranstaltung zu Verkehrsbehinderungen kommen könnte. Diese hielten sich allerdings in Grenzen.

Nach Angaben eines Polizeisprechers musste während der Demonstration lediglich die Fahne einer in Deutschland verbotenen Organisation eingezogen werden. „Insgesamt war es jedoch eine friedliche und disziplinierte Veranstaltung“, so der Sprecher. Es habe keine besonderen Vorkommnisse gegeben.

Ein Großteil der Demonstranten kam aus Bochum, da es hier eine starke kurdische Gemeinschaft gibt. Immer wieder forderten die Demonstranten eine Aufklärung der Morde in Paris. Dabei warfen etliche Redner der Türkei eine Mitverantwortung an dem Verbrechen vor.

Unter den Demonstranten befand sich auch Ahmet Albayrak. Er ist Kurde und kam aus Gelsenkirchen zu Kundgebung nach Bochum. Seit vielen Jahren lebt er in Deutschlaned: „In der deutschen Öffentlichkeit werden immer wieder die Augen verschlossen, vor dem, was in unserer Heimat passiert. Kurden werden kriminalisiert.“ Dabei sei ein Teil der hier lebenden Türken im Grunde Menschen mit kurdischen Wurzeln. Viele allerdings würden ihre Herkunft verleugnen oder mit ihrem Anliegen einfach nicht wahrgenommen in der Öffentlichkeit.