Bochum. . Um sechs gestohlene Luxus-BMW mit einem Einzelwert bis zu 95.000 Euro geht es in einem Strafprozess am Bochumer Landgericht. Die Wagen sollten laut Anklage nach Polen verschoben werden. Zu den Bestohlenen zählt auch ein Fußball-Bundesligaprofi aus Witten.
Auf hochwertige BMW hatte es eine Diebesbande im vergangenen Sommer im Ruhrgebiet abgesehen. Sie wollte die Autos nach Polen verschieben. Vier Männer (26-35) aus Polen und Herne stehen deshalb seit Donnerstag vor dem Bochumer Landgericht. Drei von ihnen gaben die Vorwürfe zu.
In der Anklage geht es um sechs Diebstähle zwischen Mai und Juli. Ein BMW gehört auch einem Fußball-Bundesligaprofi. In seinem Wohnort Witten hatte er seinen X6 mit Wert von 95.000 Euro geparkt. Dann stahl ein unbekanntes Mitglied der Bande den Wagen und manipulierte die Elektronik so, dass er einen Schlüssel-Rohling „anlernen“ konnte, wie es in der Anklage hieß. Noch bevor der Luxuswagen nach Polen gebracht wurde, konnte die Polizei ihn in Oer-Erkenschwick sicherstellen. Dort hatte die Bande ihn zwischengeparkt. Die Polizei hatte einige Täter observiert.
BMW-Fahrer verunglückte auf der Flucht vor der Polizei
Die anderen BMW wurden in Wetter, Gelsenkirchen und Velbert gestohlen. Darunter war auch ein Cabrio 392 c (75 000 €). Die Wagen wurden überwiegend an einem Parkhaus an der Kollegstraße in Bochum-Querenburg geparkt, bevor sie mit gefälschten Kennzeichen nach Polen geschleust werden sollten. Zwei BMW sind bis heute verschwunden, drei konnten in Deutschland sichergestellt werden - und einer war bei Gütersloh auf dem Weg nach Polen verunglückt.
Dieser 45.000 Euro teure BMW stammt aus Wetter. Die Polizei hatte den Fahrer bereits im Auge gehabt, als sie ihn an einer Autobahn anhielt. Doch der Fahrer gab Vollgas. Auf der Flucht krachte er aber gegen ein Schild und einen Zaun. Der Fahrer flüchtete zu Fuß weiter, wurde aber einige Zeit später doch noch gefasst.
Auch Drogenbesitz angeklagt
Die Angeklagten (U-Haft) sollen nicht die Diebe, nur die Fahrer und Helfer für den Transport nach Polen gewesen sein. Von dort waren sie extra hergekommen, um je Transport 250 Euro Täterlohn zu kassieren.
Dem Angeklagten (33) aus Herne wird auch der Besitz von über einem Kilo Amphetamin vorgeworfen. Ein Urteil folgt wohl am 17. Januar.