Bochum. . Ein 43-jähriger Häftling der JVA Bochum hat seinen Hungerstreik nach knapp einem Monat beendet. Er hatte die Nahrungsaufnahme verweigert, um bessere Haftbedingungen zu erreichen. Zwei Wochen lang hatte ihn eine linke Gruppe mit einem Solidaritätszelt vor dem Hauptbahnhof unterstützt.

Nach knapp einem Monat hat ein 43-jähriger türkischer Häftling am Montag seinen Hungerstreik in der Justizvollzugsanstalt Krümmede abgebrochen. Seit dem 10. Dezember 2012 hatte er keine Nahrung mehr zu sich genommen. Damit wollte er erreichen, dass er in der Anstalt seine private Kleidung und nicht den Häftlingsdrillich tragen darf. Nach Angaben einer Unterstützergruppe, die seit gut zwei Wochen ein Solidaritätszelt vor dem Hauptbahnhof aufgestellt hatte, hatte sich sein Gesundheitszustand in den letzten Tagen verschlechtert.

In Decken gehüllt in seiner Zelle

Der Leiter der JVA-Bochum, Thomas König, bestätigte, dass sich ein Häftling im Hungerstreik befunden habe: „Nachdem das Urteil gegen ihn am 21. September 2012 rechtskräftig wurde, musste er eigentlich Häftlingskleidung tragen. Er nahm jedoch die Anstaltskleidung nicht an.“ Der Mann hatte sich in Einzelhaft befunden und in seiner Zelle zuletzt gar keine Kleidung getragen. Vielmehr habe er meist in Decken gehüllt in seinem Haftraum gesessen. Er hatte auch seine persönliche Unterwäsche abgeben müssen.

Dem 43-Jährigen wird vorgeworfen, Mitglied der verbotenen „Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front“ (DHKP-C) zu sein. Er wurde vom Landgericht Düsseldorf wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu sechs Jahren Haft verurteilt. (§ 129 b, StGB). Seit dem 11. Juli 2011 hatte er sich bereits in Untersuchungshaft befunden. Während dieser Zeit durfte er seine Privatkleidung tragen. In der Haftanstalt, so Thomas König, sitzen derzeit 699 Strafgefangene ein, 221 von ihnen sei es gestattet, in der Freizeit private Sportkleidung zu tragen.

Arbeiten in der Krümmede

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Bessere Haftbedingungen

Der Essener Rechtsanwalt Eberhard Haberkern, vertritt den Gefangenen und erklärte am Montag, dass dieser seinen Hungerstreik abgebrochen habe. „Er wird nach einiger Zeit bessere Haftbedingungen erhalten, dies konnte nach intensiven Gesprächen erreicht werden“, so Haberkern gegenüber der WAZ. Anstaltsleiter Koch bestätigte dies, legte jedoch Wert darauf, dass diese „private Trainingskleidung“ lediglich im Haftraum getragen werden dürfe.

Eine Gruppe aus dem linken türkischen Spektrum hatte sich seit Tagen mit dem Häftling solidarisch erklärt. Tugce Tasgit von der Anatolischen Jugend aus Duisburg wachte die ganze Nacht im Solidaritätszelt am Hauptbahnhof. Sie und ihre Freunde dürfte sich über die neueste Entwicklung freuen.

JVA Krümmede

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