Bochum. . „Familien, die Sorgen mit ihren behinderten Kindern haben, sollen wissen, dass es uns gibt.“ Jochen Grothkop und seine Mitstreiter sind auf dem besten Weg, ihrem Anspruch gerecht zu werden. Ihre Elterninitiative „Menschen(s)kinder“ hat sich im sozialen Leben Bochums etabliert. Beste Voraussetzungen, um das zehnjährige Bestehen 2013 würdig zu begehen.

15 Eltern und behinderten Erwachsene hatten 2003 die „Menschen(s)kinder“ in der St. Josef-Kinderklinik ins Leben gerufen. Nachhaltige Hilfe für chronisch kranke und behinderte Kinder und Jugendliche und deren Familien zu leisten: das war und ist die Maxime des gemeinnützigen Vereins.

Drei Organisationen, ein Dach

„Anfangs ging es vor allem um den Austausch von Betroffenen und Angehörigen“, erinnert sich 2. Vorsitzender Jochen Grothkop (69), der die „Menschen(s)kinder“ mit seiner Frau Angelika Hake seit den Anfängen maßgeblich unterstützt. Doch alsbald wurde das Netzwerk engmaschiger. Medizinische und soziale Angebote kamen hinzu. Therapien, Informationsabende und Freizeitaktivitäten wurden und werden veranstaltet. Als „bundesweit einzigartig“ bezeichnet Grothkop dabei die enge Zusammenarbeit zwischen dem Verein, der Universitäts-Kinderklinik und der Stiftung Kinderzentrum Ruhrgebiet.

Alle drei Organisationen bilden ein robustes Dach, unter dem Kinder und ihre Familien Rat, Hilfe und Schutz finden. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Familienforum, das seit 2004 als Kooperationsprojekt der Kinderklinik, der Stiftung Kinderzentrum und den „Menschen(s)kindern“ vielfältige Kurse, Veranstaltungen und Beratungen rund um das Thema Gesundheit im Kindes- und Jugendalter bereit hält.

Die Entwicklung der „Menschen(s)kinder“ zeigt Jochen Grothkop an den Geldern auf, die der Verein über Spenden und Beiträge einnimmt und ausschüttet. Zum Start 2003 (damals mit 31 Mitgliedern) waren es 7000 Euro. Im vergangenen Jahr (83 Mitglieder) wurden 70.000 Euro ausgegeben: für Schwimmkurse im Bad der Kinderklinik ebenso wie für Sportangebote, das alle zwei Jahre stattfindende integrative Kinderfest bei Lueg, die Jugendgruppen „Wilde 13 und 14“ und die 2006 eingerichtete Betreuung während der Sommerferien. Wöchentlich 15 Kinder und Jugendliche kommen dabei im renovierten alten Hörsaal der Kinderklinik zusammen – zur Entlastung vieler Eltern, die sonst kaum wüssten, wie sie eine Betreuung sicherstellen.

50 Kinder stehen in der Manege

In ihrem Jubiläumsjahr bitten die „Menschen(s)kinder“ im Sommer erstmals in die Manege. Zusammen mit dem St. Vinzenz-Kinderheim ist im August ein Mitmach-Zirkus an der Castroper Straße geplant. 50 Kinder mit und ohne Behinderung werden sich unter Anleitung der Profis vom Zirkus Casselly als Artisten präsentieren – Gala-Vorstellung inklusive.

Spätestens dann, so die Hoffnung des Vereins, werden alle betroffenen Familien wissen, dass es die „Menschen(s)kinder“ gibt.

Die „Menschen(s)kinder“ feiern ihr zehnjähriges Bestehen am 19. Januar (16 Uhr) bei „Küch’s Parkside Inn“.

Die Elterninitiative ist an der Alexandrinenstraße 5, 0234/509 28 13 zu erreichen (mittwochs von 14 bis 17 Uhr).

www.menschenskinder-bochum.de