Bochum.

Hinter den Kulissen laufen die Detailplanungen für das Musikzentrum auf Hochtouren. Der Zeitrahmen bis zur Eröffnung im April 2015 ist eng gesteckt. Ende April soll auf dem Bauplatz an der Viktoriastraße ein symbolischer 1. Spatenstich erfolgen.

Noch sieht das Gelände neben der Marienkirche an der Viktoriastraße unaufgeräumt auf, Autos parken im Nieselregen, einsam wacht der Parkplatzwärter über das kahle Areal, aber spätestens in drei Monaten soll sich dort etwas regen. „Ich gehe davon aus, dass der 1. Spatenstich für das Musikzentrum Ende April stattfinden wird“, so Kulturdezernent Michael Townsend auf WAZ-Anfrage.

Feinabstimmung läuft

Gemeint sei damit allerdings eher ein „symbolischer Spatenstich“; bis die Bagger tatsächlich anrollen, könnte es nach Einschätzung des Dezernenten dann doch noch einige Wochen dauern. Auf jeden Fall werde der Bau in diesem Jahr losgehen, schließlich sei mit dem Eröffnungstermin des Musikzentrums im April 2015 eine enge Zeitmarke gesetzt.

„Wir denken das Projekt von diesem Zieltermin aus“, formuliert es Townsend. Bekanntlich ist die Maßgabe „Frühjahr 2015“ u.a. durch die zeitlich begrenzte Fördermittelbewilligung der Europäischen Union definiert.

Aktuell geht es hinter den Kulissen mit dem Feintuning des im Mai letzten Jahres auserkorenen Bauentwurfs des Architektenbüros Bez + Kock (Stuttgart) weiter. Ende Januar steht der nächste Abstimmungstermin auf der Agenda; neben den Architekten und den Fachplanern z.B. für die Akustik ist für die Stadt Bochum die Abteilung Zentrale Dienste involviert.

Diese ständig fortzuschreibende Planung bezöge sich „selbstverständlich“ auf den Stuttgarter Siegerentwurf, betont Architekt Thomas Kock gegenüber der WAZ: „Es geht jetzt um die Details. An der Ursprungsplanung hat sich nichts geändert. Es ist ja nicht so, dass der Konzertsaal-Kubus plötzlich ein Rundbau werden würde.“

Nebau eines Konzertsaals geplant

Wie berichtet, beinhaltet der Plan von Bez + Kock den Neubau eines Konzertsaals für die Bochumer Symphoniker längs der Viktoriastraße sowie einen Multifunktionssaal an der Marienstraße unter Einbeziehung der 140 Jahre alten Marienkirche, die zum Foyer und zu einem Veranstaltungsraum umgebaut werden soll.

Dabei wird der Zugang von der Marien/Viktoriastraße aus erfolgen, das frühere Kirchen-Entree an der Humboldtstraße wird nicht wieder geöffnet. Ebenfalls ungenutzt – sieht man von haustechnischen Einbauten ab – bleibt das Innere des 70 Meter hohen Kirchturmes; was aus den Glocken wird, ist ungewiss.

In jedem Fall müssen sie - schon aus Sicherheitsgründen - aus dem Turm entfernt werden. Architekt Kock kann sich vorstellen, dass sie als „gestalterisches Element“ im neuen Musikzentrum Platz finden könnten.