Bochum. . Die “Chaos Creator GmbH“ hatte mit der “Abi-total!“-Party im Prater einen Riesenerfolg. Doch während die Discothek innen gut gefüllt war, standen draußen viele Jugendliche mit bezahlten Tickets und kamen nicht rein. Die Veranstalter sehen die Schuld bei Polizei und Ordnungsamt.
Der letzte Schultag 2012 sollte gebührend gefeiert werden. „Abi-total!“ war am 20. Dezember im Prater angesagt. Die „Chaos Creator GmbH“ hatte die Großraumdisko für eine XXL-Sause mit bis zu 5000 Besuchern angemietet.
Mit dem Prater arbeitete Geschäftsführer Chuong Nguyen (27) erstmals zusammen. Mit Schüler- und Studentenpartys indes habe seine 2009 gegründete Agentur reichlich Erfahrung: „,Abitotal’ gibt’s im ganzen Revier, in Bochum im Sam’s, Raum 1 und in der Zeche. Alle Partys waren erfolgreich.“
WAZ-Leser vermuten Geldmacherei
Für 7 Euro wurden Tickets im Vorverkauf an den Schulen angeboten. Über 3000 Karten, so heißt es, wurden abgesetzt. Eine gehörte Maximilian Ishorst, der das Ticket als „Einlassgarantie“ verstand. Doch als er am späten Donnerstagabend mit zwei Freunden am Prater eintraf, „fand ich eine Schlange vor, die sich über den Parkplatz bis zur Dorstener Straße erstreckte“, schildert der junge WAZ-Leser.
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Nach einer Stunde stand er endlich am Eingang. „Doch wie viele andere wurden wir nicht reingelassen. ,Zu voll’, hieß es.“ Trotz Karte musste Maximilian heimfahren. Ebenso wie die Töchter von WAZ-Leserin Claudia Scheinfeld, die „Geldmacherei“ vermutet.
Polizei und Bauordnungsamt schritten ein
„Wir bedauern das alles zutiefst“, sagen Chuong Nguyen und sein Eventmanager Michael Toma (29) im WAZ-Gespräch. Zwar habe ein Riesenandrang geherrscht. Bis ca. 22.30 Uhr sei aber alles glatt gelaufen – bis die Polizei und Vertreter des Bauordnungsamtes erschienen. „Anrufer hatten gemeldet, dass die Sicherheit nicht gewährleistet sei“, bestätigt die Polizei. Für 90 Minuten durften keine weitere Besucher in die Disko. Eine Begehung wurde vorgenommen. „Obwohl es keinerlei Mängel gab, wurden wir angewiesen, nur noch so viele Menschen einzulassen, wie die Disko verließen“, schildert Michael Toma. Folge: Vor dem Eingang warteten mindestens 700 Jugendliche vergeblich auf Einlass – darunter auch mehrere hundert Besitzer von Vorverkaufskarten.
Die „Chaos Creator GmbH“ entschuldigt sich bei allen betroffenen Schülern. „Aber gegen behördliche Verfügungen sind wir machtlos.“ Das Geld für die Tickets werde erstattet. Die Karten können aber auch für eine der nächsten „Abitotal“-Partys verwendet werden. Die, bekräftigt Chuong Nguyen, wird es 2013 „definitiv geben“. Ob noch einmal im Prater, sei ungewiss.