Bochum. Wenn in Bochum keine Autos mehr produziert werden, bleiben voraussichtlich nur noch einige Hundert von ehemals über 20.000 Arbeitsplätzen übrig. Und von einem Automobilstandort im Ruhrgebiet kann dann eigentlich nicht mehr die Rede sein.
Viel wird vom Bochumer Opel-Werk nicht bleiben, wenn dort keine Autos mehr produziert werden. Voraussichtlich werden nur einige Hundert von ehemals über 20.000 Arbeitsplätzen erhalten. Von einem Automobilstandort im Ruhrgebiet kann dann keine Rede mehr sein, auch wenn hier noch ein Warenverteilzentrum verbleibt und ein paar Autoteile gefertigt werden.
Mit ähnlichen Versprechungen im Stile von „Wir suchen eine Lösung und/oder einen Investor“ ist das Opel-Werk in Belgien bis zum letzten Tag vor seiner Schließung vor zwei Jahren hingehalten worden. „Es riecht nach Antwerpen“, sagt der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel jetzt, wenn es um die vagen Vorschläge des Unternehmens zum Erhalt von Stellen geht.
Hoffnung auf eine langfristige Perspektive
Trotzdem ist die Verstümmelung zum Ex-Automobilwerk noch besser als eine vollständige Werksschließung. Immerhin hält sie die Hoffnung auf eine langfristige Perspektive offen. Das Autogeschäft ist zyklisch, und der nächste Aufschwung kommt bestimmt, wenn auch nicht in den nächsten ein, zwei Jahren. Schafft Opel die Wende auf dem europäischen Markt, dann könnte Bochum doch wieder eine Chance bekommen. Vielleicht als kleiner, aber feiner Standort für die nächste Generation der Elektromobilität?
OpelGelingen kann dies nur, wenn neben der Öffentlichkeit die Politik, allen voran die Landesregierung unter Hannelore Kraft, maximalen Druck auf das Opel-Management ausübt und ernsthafte Vorschläge statt Worthülsen einfordert. Die General-Motors-Tochter muss immer wieder an ihre soziale Verantwortung erinnert werden, eine soziale Verantwortung, die sich in Deutschland nicht auf das Zahlen von Abfindungen beschränkt.